HARDANGERVIDDA
"vidda" heißt Weite -
Wandertraum auf 10.000 qkm Hochebene
Der größte Bestand an
Wildrentieren in Norwegen.
Das stellen wir vor:
"Highway" auf die Hochebene - Riksvei 7 im Norden
Hardangervidda - Die Hochebene zwischen Hardangerfjorden und ostnorwegischen Tälern (u.a. Numedal). Entwicklungsgeschichtlich ehemaliger Meeresgrund, der sich bis heute anhebt. Seit 10.000 Jahren Heimat der Wildrentiere, die in großen Herden in den Jahreszeiten zwischen Futterplätzen und Kalbungsplätze ziehen. So man sie denn noch lässt. Neben dem zunehmenden Tourismus ist der Riksvei 7 im Norden eine Barriere für die Tiere. Für uns Liebhaber nordischen Fjells aber eine optimale Möglichkeit, auf gut 1.000 m in die Vidda starten zu können. Ein sehr gutes Wanderhüttennetz und Zelte erschließen eine unglaubliche Weite. Das Klima ist aber, entgegen anderer Fjells in Norwegen, tatsächlich "arktisch".
Markante Orientierungspunkte im Norden der Hardangervidda sind zum einen der weithin sichtbare Hardangerjøkulen, ein Plateaugletscher von 73 qkm zwischen dem Riksvei und der Bergenbahn. Ebenso schließt sich im Nordosten das Hallingskarvet, ein ca. 1900 m hoher Gebirgsrücken, an, der gleichzeitig auch selbständiger Nationalpark ist. Geilo in der Nähe ist Wintersportort und für viele Startpunkt, weil die Bahnlinie auch hier herführt.
Zugegeben: Den Riksvei 7 über die Hochebene zu fahren ist ein Genuß. Autofahren ist eine wahre Freude und man möchte ständig anhalten und laufen oder fotografieren. Planspiele zur Anlage von Tunneln, um die Zugwege der Wildrentiere wieder zugänglicher zu machen scheitern bislang.
So grün und leicht zugänglich ist die Vidda und damit auch die Straße nicht das ganze Jahr. Der Winter dauert hier oben 8 bis 9 Monate. Im Westteil liegt auch im Juni oft noch hoch Schnee während im Osten schon lange die Moose und Flechten wieder frei liegen. Die Rentiere zieht es im Winter auch genau dorthin, weil der Schnee nicht so hoch liegt und auch mehr vom Wind verweht wird, so dass die Futterplätze nutzbar bleiben.
Wander-/Naturparadies in der zentralen Hardangervidda
Vielleicht eine der schönsten Aussichten bei Wanderungen. Unbegrenzte Möglichkeiten für Trekking und Angeln.
Unmöglich hier alle denkbaren Startpunkte für Wanderungen vorzustellen. Entdecken ist mal wieder angesagt. Von dem Rv7 bieten sich die bewirtschafteten Hütten Halne, Fagerheim oder Dyranut an. Vielleicht mit der letzten Dusche vor der Woche auf dem Fjellplateau. Bequem auch die Anfahrt Richtung Tinnhølen/Trondsbu (Abzweig bei Dyranut), die zu einem Wanderparkplatz führt. Hier kann es nach Osten (Stigstuv/Rauhelleren), Süden (Sandhaug/weiter Haukeli) oder nach Westen (Hadlaskard/Kinsarvik) gehen. Also, locker ein bis zwei Wochen Urlaub schon mit unvergesslichen Eindrücken versehen...
Wer Ruhe und Natureindrücke jenseits von Schönwettergarantien sucht, findet hier alles. Übrigens auch Tage mit über 20 Grad sind nicht ausgeschlossen, aber doch eher nicht die Regel. Das Netz markierter Pfade ist sehr gut.
Der Westrand der Vidda- Steil hinunter auf Meeresniveau
Lofthus, Hardanger
Das Besondere an der Hardangervidda wird in seinen Gegensätzen deutlich. Im Osten flach auslaufend. Im Westen steil abfallend zum Hardangerfjorden.
Hardangervidda
Kinsarvik und Husedalen
Der Hardanger ist für sich genommen schon eine der schönsten Fjordregionen des Landes. Alles, was Vestlandet ausmacht kommt hier zusammen: Meer, Fjord, Gletscher (Folgefonna) und unendliche Tourmöglichkeiten. Das Husedalen sei für einen Hardangeraufenthalt wärmstens empfohlen. Wilde Berglandschaft, die sich mit von Wasserläufen durchsetzten Hochflächen/Almen abwechselt. Und schafft man die gut 1.000 Höhenmeter z.B. von Kinsarvik, wartet die riesige Hochfläche der Vidda. Über das weiter nördlich gelegene Måbødalen ist auch mit dem Auto das Plateau schnell erreicht. - Viele, aber immer steile, Aufstiege bieten sich von der Ostseite des Sørfjorden.
Einstiegsmöglichkeit im Südwesten: Valldalsvatnet/Middalsbu
Middalsbu
Wer die Hardangervidda nicht von Norden oder Osten/Südosten erkunden möchte, muss sich auf eine anspruchsvollere Topographie gefasst machen. Die Westvidda ist wesentlich kupierter und schneereicher. Die Nähe zu den Fjorden und zum Meer führen zu höheren Niederschlägen auch im Sommer. Es ist natürlich andererseits sehr reizvoll, vom steilen Westen, durch die nahezu völlig flache Hochebene bis hinein in die ostnorwegischen, flach auslaufenden Tallagen, zu wandern. Dauer: Minimum eine Woche.
Hellevassdalen
Keine Landschaft, die besonders lange zum Verweilen einlädt. Aber unglaublich faszinierende Unwirtlichkeit. Nebel und Regenschauer wechseln sich mit tollen Lichtspielen ab. Ähnlichkeiten mit hochalpinen Gegenden in den Alpen ab 3.000 m sind nicht zu übersehen. Wer möchte, ist in 1-2 Tageswanderungen in der ewigen Weite der zentralen Vidda. Knapp 100 km Wildnis bis zum Numedalen im Osten.
Haukelifjell -
Südrand der Hardangervidda
Das Haukelifjell ist ebenso wie die Westvidda noch recht kupiert. Allerdings mehren sich Blicke auf größere, grüne Ebenen mit Seen darin. Der Einstieg über Haukeliseter und die E134 ist sehr beliebt. Insbesondere wenn es eine Süd-Nord-Querung sein soll. Aber auch leichtere Tagesausflüge sind wunderschön. Nach Osten hin schließt sich hier ein Gebiet ohne ausgeprägten Wanderpfaden an. Genau hier halten sich deshalb auch im Sommer der weitaus größte Teil des Wildrentierbestandes auf. Bereits Mitte/Ende August verteilen diese sich auch wieder mehr in die zentrale Hochebene. Vermutlich, weil dann auch schon die Jagdsaison beginnt und die Tiere ausweichen.
Der Haukeliseter ist am Südrand der Vidda wichtiger Anlaufpunkt für Mehrtageswanderungen. Gleichzeitig ist das Haukelifjell vielleicht der wichtigste Fjellübergang zwischen der Osloregion und Bergen. Inklusive Kolonnefahren im Winterhalbjahr.
Haukelivegen, wie die E134 auch genannt wird, soll in den nächsten Jahren zu einem sogenannten "Stammweg" ausgebaut werden. Man konzentriert die Finanzen, um u.a. diesen Hauptweg gut befahrbar und vor allem im Winter als berechenbare Verbindung zwischen Bergen und Oslo sicherzustellen. Die nördlichere Variante des Rv7 dagegen erhält weniger Mittel, was aufgrund des Baus der großen Hardangerbrücke durchaus umstritten ist.
Europastraße 134 - Haukelifjell
Gaustatoppen -
Wegweiser im Südosten
Gaustatoppen (1883 m) - "Das Dach der Telemark" und weithin sichtbar, wenn man sich in der zentralen/östlichen Vidda bewegt. Ähnlich dem Hårteigen im Westen ragen diese wenigen größeren Erhebungen optisch hervor.
Hardangervidda im Osten- Kalhovd/Stegaros
Kalhovd führt uns im Ostteil der Hardangervidda über eine ca. 45 minütige Fahrt auf das Plateau. Hier befinden wir uns nicht im Nationalpark, so dass Stauseen die Lanschaft prägen. Von Stegaros kann man ein Boot hinein nach Mårbu nehmen. Von hier geht es entweder nach Norden (Rauhelleren) oder nach Westen über Lågaros nach Sandhaug. Zu Fuß.
Kalhovd
Gøystavatnet mit Gausta
Über eine großzügige Brücke über eine Engstelle des Kilsfjorden geht es ins Nordskardfjellet. Die Länge der Touren ist grenzenlos variabel. Ob Mehrtageswanderung oder Tagestour mit Übernachtung im Zelt am See oder in der Kalhovd Turisthytte.
Auslauf des Bakketjønn
Von Kalhovd führt der Fahrweg weiter nach Stegaros, von wo das Boot nach Mårbu (Synken) ablegt. Von dort lassen sich aber natürlich auch Tageswanderungen starten.
Hardangervidda im Osten - Imingfjell
Wer die Region um Rjukan (Telemark) mit dem Gaustatoppen als höchste Erhebung verlässt, kann die Variante über das Imingfjell wählen, welches allerdings im Winter gesperrt ist. Auch hier erschließt sich die östliche Hochebene in sehr angenehmer Art und Weise, denn sehr gute Startpunkte für Wanderungen liegen bereits um die 1.000 m. Man kann sich auf die Strecke konzentrieren statt erst Höhenmeter nach oben machen zu müssen. Mit etwas Glück begegnen uns hier auch Wilddrentiere. Mit viel Glück.
Der Sønstevatnet ist ein Stausee, immer noch außerhalb des Nationalpark, dessen Größe immerhin ca. 3.500 qkm des Plateaus abdeckt. Entsprechend viele Hütten stehen direkt an seinen Ufern oder an der Straße Richtung Rjukan. Im Winter wird regelmäßig gesperrt, weil sich wichtige Nahrungsgebiete der Rentiere hier finden. Auch weiter hinein in die Vidda beim Vikvatnet/Vikstøylen stehen noch vereinzelte Hütten. Im Winter mit Scooter oder Ski erreichbar. Und... weiterhin fantastische Wandergebiete auch hier.
Hardangervidda im Osten - Skurdal/Tuva
Nördlich des Imingfjell gibt es mehrere Möglichkeiten, lohnenswerte Startpunkte für Wanderungen in der östlichen Hardangervidda zu erreichen. Solheimstulen und Åan sind hier zu nennen. Von dort geht es in flachen Anstiegen hinauf und von Solheimstulen startet der sogenannte Nordmannslepa. Ein alter Handelspfad, als noch mit Pferd und zu Fuß gereist wurde. Eine komplette Durchquerung bis nach Hjølmo, am Nordwestrand der Vidda, ist denkbar und wäre ein Wandeln auf alten Pfaden. - Wir wählen jedoch die Möglichkeit Skurdalen. Vor dem letzten Anstieg des Rv40 im Numedalen hinauf nach Kikut und mit Ziel Geilo kann man links abbiegen. Im Sommer führt ein Fahrweg bis nach Tuva. Wir sind jedoch im Mai unterwegs...