
Lofoten - Alpen im Meer.


Filmimpressionen
Das stellen wir vor:
MOSKENESØYA
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Mit der Fähre nach Moskenes
Eigentlich sind es im Wesentlichen drei Wege, die hinaus auf die Lofoten führen: Wenn man nicht über das Festland, Ofoten und die E10 komplett über Straße anreist, dann bleiben noch drei Seewege: Einmal über Hamarøy mit der Fähre von Skutvik hinüber nach Svolvær auf Austvågøya. Wir wollen aber mit der schroffesten aller Inseln der Lofoten und Vesterålen beginnen: Moskenesøya. Dafür nehmen wir die lange Fähre von Bodø. Eine Reservierung ist gerade im Sommer dringend angeraten. Es ist die Variante, die über offenes Meer geht. Damit auch für Reisekranke keine gute Alternative, auch im Sommer. Wir kommen in Moskenes an. - Letzte Anreisemöglichkeit wäre dann noch die Hurtigruten. Sicher nicht die Preisgünstigste.
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Moskenes mit Værøy/Røst
Moskenes, 1994
Wir wollen uns erst einmal einen Überblick verschaffen und steigen hinauf auf die nahen Berge rund um Sørvågen, Tind und Å. Die verzaubernde Aussicht von oben auf die Küstenlinie bis hinaus zu den Inseln Værøy und Røst seht ihr oben. Es lohnt sich besonders hier, ein paar hundert Höhenmeter zu bewältigen, denn bei klarer Luft kann man nahezu die gesamte Inselkette bis hinüber zum Festland überschauen. Die Lage der Lofoten und Vesterålen ist traumhaft. Ein anderes Wort trifft es einfach nicht.
Eine weitere lohnenswerte Bergtour hatten wir bereits 1994 von Sørvågen hinauf auf den Munken (797 m) gemacht. Ihre Beschreibung findet ihr unter "Touren" oder hier links. - Der Blick über die Gipfel und Grate hinüber zum Kirkefjorden und die Küstenlinie Richtung Svolvær entlang ist auch heute noch toll.
Anno 1994:
Munken/Lofoten
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Moskenes ist ein aktives Fischerdorf. Neben der Fähre legen hier auch Passagierboote und vor allem Fischerboote an. Die Fischverarbeitung findet direkt am Anleger statt. Die Mole bietet idealen Schutz gegen die häufigen Stürme. Gerade im Herbst oder Winter muss man immer damit rechnen. Die Winter sind eher sehr wechselhaft. Tief verschneite Landschaft wechselt mit regenreichen, dunklen Tagen.
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Ågvatnet
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Djupfjorden
Am Ågvatnet kann man eine weitere Wanderung hinein in ein klassisches Kartal machen. Die bisweilen etwas feuchte Tour, Moraststellen sind zahlreich vorhanden, weckt Erinnerungen und Vergleiche mit Alpentälern. Der See kann faktisch umrundet werden. - Wir sind aber voller Neugierde auf das, was uns noch alles erwartet. Die wohl am häufigsten in sozialen Medien geteilten Fotomotive sind nur wenige Kilometer entfernt. Vorher passieren wir noch einen Minifjord, der über eine Brücke passiert wird. Auf der Djupfjordbrua öffnet sich ein dramatischer Blick hinein in den Meeresarm. Oberhalb, an seinem Ende, verläuft der Pfad über die Djupfjordheia in Richtung Munken-Aufstieg.
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Die ersten Häuser von Reine tauchen auf. Die flachen Inseln im Ausgang des Kirkefjorden bieten ideale Standplätze dazu. Geschützt vor Steinschlag und Lawinen, aber auch dem Wetter direkt ausgesetzt.

Filmimpressionen MOSKENESØYA
Kirkefjorden:
Traumkulisse aus Berg und Meer


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Ausblicke vom Reinebriggen
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Hamnøya
Sakrisøya
Um die Schönheit dieses einzigartigen Ortes einschätzen zu können, sollte man unbedingt versuchen, sowohl den Weg nach oben, also auf einen der Gipfel oder Bergkämme, zu wagen. Aber auch einen Ausflug hinein in den Fjord, mit seinen mittlerweile überwiegend menschenarmen kleinen Häuseransammlungen. Von den Orten lassen sich die auf der Außenseite liegenden Sandstrände erwandern. Dort befinden wir uns im recht neuen Nationalpark Lofotodden.




1994
Traumkulisse in Reine




Reine und das benachbarte Hamnøya bilden ein selten schönes, wie gemalt wirkendes Gesamtbild einer nordnorwegischen Küstenkultur. Das Zentrum der Gemeinde Moskenes mit ca. 300 Einwohnern ist eingefasst von alpinen Bergformationen und gleichzeitig geprägt durch die traditionelle Bauweise der "Rorbu". Ursprünglich dafür gedacht, die Fischer aus ganz Norwegen beim traditionellen Dorschfang im März/April zu beherbergen. Diese mittlerweile schön aufgearbeiteten, aber immer noch authentischen Übernachtungsmöglichkeiten, beherbergen heute tausende von Touristen aus aller Welt. Die Preise sind allerdings in den letzten Jahren erheblich gestiegen. - Ein Spaziergang am Wegesrand durch die Ortschaften und über die Inseln lohnt sich besonders für Fotografen.
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Rorbu in Reine
Trockengestelle
für den Dorschfang
Die "linke Seite" von Reine wird durch eine glatte Felswand eingefasst. Zwischen Reinebriggen, über das Austerdalsfjellet bis hinüber zum Berg Navaren reicht dieser Grat. Unterhalb liegt, etwas nach hinten versetzt, der Reinevatnet. Sieht dramatisch aus.
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Hamnøya
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Breisundet
Wir haben die Anzahl der Inseln nicht gezählt und auch Brücken sind reichlich vorhanden. Aber in jedem Fall sollte man das Fahrzeug abstellen und diese Kulisse langsam genießen. Nach Überfahren der Brücken nach Sakrisøya und weiter über Toppøya nach Hamnøya ergeben sich ebenso schöne Blickwinkel auf die in Europa wohl einzigartige Kombination aus Meer, alpine Berge, Holzhaus- und Fischerkultur. Ein Durchfahren macht wenig Sinn. Zwei oder drei Wochen ein kleines Rorbu, vielleicht strategisch günstig, z.B. auf Austvågøya gelegen, und Langweile kommt beim Erkunden der Lofoten-Inseln garantiert nicht auf.




Letzte hier vorzustellende Station auf Moskenesøya ist die Tour zur Kvalvika, die tatsächlich auf Moskenesøya liegt, aber nur über die Nachbarinsel Flakstadøya erreichbar ist. - Mühsam, aber auch völlig nachvollziehbar, liegen eigentlich alle Standstrände der Inseln auf der Außenseite der jeweiligen Inseln. Hier konnte die Meeresbrandung über die Zeit die Buchten ausspülen und sozusagen versanden lassen. Die Menschen haben diese zwar schönen, aber doch unwirtlichen Standorte gemieden. Wer die Strände aufsuchen möchte, der muss also laufen...




Kvalvika
FLAKSTADØYA




Wir haben über die Brücke bei Mølnarodden den Kåkersundet überquert. Die E10 folgt jetzt auf der Seite von Flakstadøya dem Sund- bzw. Nesstraumen, der die beiden äußeren Inseln der Lofoten voneinander trennt. Der Blick zurück geht immer wieder hinüber zu den Gipfeln von Moskenesøya. Kitinden und Moltinden, jenseits des Selfjorden sind wohl die markantesten unter ihnen. Bei Andopnes wird es wieder heftig, denn zu den dramatischen Gebirgsformen kommt der Selfjorden hinzu, an dessen Ufern äußerst idyllisch die vereinzelten Holzhäuser und kleine Siedlungen stehen.
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Andopsnes
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Ramberg
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Wir lassen endgültig Moskenesøya hinter uns und steuern auf das Verwaltungszentrum der Flakstad Kommune zu. Ramberg hat ca. 350 Einwohner und verfügt vor allem über einen großen, weiten Sandstrand, denn es liegt ja doch mehr oder weniger auf der Außenseite der Insel. Der Blick zurück auf die Moskens-Gipfel ist schon fast exotisch.
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Flakstadøya ist in Bezug auf die Sandstrände eine Ausnahme. Auch die E10 folgt hier in weiten Teilen der Außenseite der Insel, so dass wir unmittelbar an wunderschönen Sachbuchten und breiten Stränden vorbeikommen. Durchrasen ist natürlich "verboten". Auch der nächste Stopp in Flakstad führt uns an eine Stelle, an der man ruhig länger bleiben kann. Mit Womo kann es aktuell aber auch etwas eng werden, denn das fahrende Wohn- und Schlafzimmer ist voll im Trend. Der Platz wächst allerdings nicht mit...
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Flakstad




Flakstad besteht nur aus wenigen Häusern, hat aber sowohl eine Kirche als auch einen eigenen Friedhof. Die Weiterfahrt an den Ufern des fjordartigen Flakstadpollen anschließend ist paradiesisch...
Nusfjord
Am innersten Ende des Flakstadpollen gibt es einen der wenigen Abzweigungen an der E10 auf Flakstadøya. Mit dem Zielort Nusfjord fahren wir durch eine wilde, schroffe Landschaft. Nusfjord ist eines der ältesten und am besten erhaltenen Fischerdörfer auf den Lofoten. Das Besondere des Ortes besteht darin, dass er eine Dokumentation der Entwicklung und des Alltags der Lofot-Fischerei darstellt. Seine Blütezeit hatte Nusfjord um 1900 mit mehr als 100 Rorbuer, den typischen, meist auf Holzphälen stehenden Hütten. Der Ort ist in gewisser Weise also mehr ein Museum. Allerdings mit Bewohnern. - 1993 (letztes Foto) war alles noch frei zugänglich. 2012 war ein "Eintrittsgeld" zu entrichten.




Vareid/Vikten




Wieder zurück auf der E10, ist bei Vareid auch schon wieder Schluss mit Autofahren. Die Blicke zurück hinüber nach Flakstad und hinein in den Flakstadpollen und die sie umrahmenden Berge ist einfach zu fantastisch. Ein idealer Platz, um ein paar Stunden zu genießen, ein Buch zu lesen oder einfach zu staunen.
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Wir erkunden noch die Sachgasse hinüber nach Vikten und erleben wieder die für Flakstadøya so typischen Gegensätze: Schroffe Felswände und liebliche, fast karibische Strandzone. Und die Häuser stemmen sich mutig gegen die Urgewalten. Nicht nur im Sommer...
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Vikten
Vikten und Vareid waren es Wert, hier sich Zeit zu nehmen. Zumal es auf dieser Seite der Bucht merklich ruhiger war als noch gegenüber in Flakstad. - Wir steuern nun durch den Nappskaret auf den Napptunnel zu, der uns hinüber nach Vestvågøya bringen wird.
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VESTVÅGØYA
Wir passieren den Nappstraumtunnel und fahren vorerst die E10 in Richtung Leknes und Inselinneren weiter. Auf Vestvågøya hat man im Gegensatz zu den ersten beiden Inseln zwei Hauptstraßen zur Auswahl. Zum einen die Europastraße, die durch den stärker bewohnten und landwirtschaftlich genutzten inneren Teil der Insel führt. Von dort bieten sich natürlich wieder die berühmten Stichstraßen an, die uns zur Küste und schönen Plätzen führen. Ergänzend dazu verläuft an der Südküste im wesentlichen der Fv815, der über Stamsund und Valberg ebenso zum Sundklakkstraumen führt wie die Hauptstraße. Um beides erleben zu können, muss man möglicherweise Extrakilometer einplanen. Denn beide lohnen sich. - Wir steuern zunächst zwei typische Fischerdörfer im Süden an: Ballstad und Mortsund. Schöne Hütten zur Übernachtung werden angeboten.




Ballstad und
Mortsund
Da wir ganz besonders auch an der Geologie Norwegens interessiert sind, faszinieren uns auf den Lofoten die Gegensätze von steilen Bergflanken und die lieblichen Stränden, die sich auch auf Vestvågøya vor allem auf der Außenseite finden. Und berühmte sind dabei, wie z.B. Utakleiv.




Utakleiv
Die Bucht von Unstad
Wenn man bei dieser einmaligen Landschaft der Lofoten unbedingt "Highlights" suchen sollte, dann wird Unstad, neben Reine/Hamnøy auf Moskenesøya, sicher dazu zählen. Ganz sicher ist Unstad bei jungen Leuten besonders angesagt, denn die dem Meer zugewandte Bucht hat den Vorteil, häufig ideale Windbedingungen für das Surfen zu haben. Deshalb hat sich hier schon lange eine Community entwickelt. Der Segen für die Surfer ist der Fluch die Bewohner, die ganzjährig mit Wind und Wetter zu kämpfen haben. Auch deshalb gibt es schon seit einigen Jahren einen Tunnel, der die Bucht komfortabel und sicher mit dem Inselinneren verbindet. Die alte Straßenführung ist noch deutlich zu sehen und wird heute von Schafen in Beschlag genommen. Tipp: Oben auf dem Pass bieten sich schöne Stellplätze für Womos.




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alter Fahrweg
Da merkt man schon, dass man langsam alt wird: Bei unserer allerersten Tour auf die Lofoten und nach Unstad im Jahr 1993 sind wir noch den alten Fahrweg gefahren. Wenn dann Schafe das wuchernde Gras abfressen, denkt man unweigerlich an die Vergänglichkeit...
Lofotr Vikingmuseum




Viele Vorstellungen rund um die Wikingerzeit sind durchaus mit Klischees verbunden. Neben der angeblichen Grausamkeit und Brutalität der Nordmänner, ziemlich sicher waren auch Frauen unter ihnen, ist es die Vorstellung von wilden Küstenlandschaften und tiefen Fjorden, die unsere Bilder prägen. Deshalb werden bei einer Reise über die Lofoten Assoziationen geweckt, dass es das hier doch gegeben haben muss. Und tatsächlich lag im Inneren von Vestvågøya vermutlich der Sitz eines mächtigen Häuptlings und seines Reiches. Bis zu 1.800 Menschen sollen damals hier gelebt haben. Und Ausgrabungen in der Nähe haben Hinweise für eine noch viel ältere Besiedlung dieser Region, bis zurück in das 2. Jahrhundert, geliefert.
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Auf jeden Fall eine ganz klare Empfehlung für dieses Museum. Vieles kann ausprobiert werden und ein Hauch von Wikingerzeit schwebt über der gesamten Anlagen. Die Detail sind mit viel Liebe gestaltet.
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Eggum kystfort
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Wir fahren weiter über die Europastraße Richtung Osten. Bei Bøstad verlassen wir die E10 und fahren die 9 km nach Eggum. Die zusätzlichen Kilometer empfindet man hier überhaupt nicht als anstrengend. Die Aussichten hinaus zur Küste wecken die Vorfreude.
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Eggum ist der ideale Ort, um die Mitternachtssonne zu erleben. Weite, offene Küstenlandschaft und die Möglichkeit über einen Pfad diese aktiv erleben zu können. Die Deutschen errichteten 1944 eine Radarstation, die heute noch erhalten ist. Für Womo-Fahrer findet sich hier ein mittlerweile kostenpflichtiger Übernachtungsplatz. Immerhin ist eine Toilette dabei.


