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SOGNEFJORD

SOGNEFJORDEN
Superlativen im Fjordland.

Der äußere Sognefjorden zwischen Hyllestad und Høyanger

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Larvik

Von der Fjordmündung bei Dingja bis Høyanger

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Dingja

Wir beginnen unsere Reise am längsten Fjord der Welt (204 km), wenn man den Scoresbysund auf Grönland mal nicht einbezieht. Dieser ist über 300 km, aber kaum besiedelt. Der Sognefjorden ist zudem an seiner tiefsten Stelle über 1300 m tief. Also in etwa so tief, wie die Berge links und rechts in den Himmel ragen. An seiner Mündung, der Sognsjøen, ist er kaum mehr als 100-300 m tief. Bei Dingja lassen wir uns vom Anblick der gegenüber liegenden Insel Sula bzw. der Gemeinde Solund fesseln. Die felsige Küstenlinie erweckt den Eindruck einer völlig unbewohnten Insellandschaft. Dem ist aber nicht so. - Ein Aufenthalt auf Solund ist unsererseits geplant...

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Frühe Fähre von Larvik

Der Sognefjorden ist fast durchgehend besiedelt. Allerdings gerade auch am Südufer recht dünn. Am Nordufer verläuft im Wesentlichen die E39 bzw. im weiterer Verlauf der Riskvei55, der bis hinauf auf das Sognefjellet führen wird. Nur auf einem Stück beim Høyangsfjorden verlässt die Straße das Fjordufer. Auf der Südseite handelt es sich um meist schmale Straßen, die nicht selten etwas stärker steinschlag- und lawinengefährdet sind. Im Bereich der Fjordperle Finnfjorden, erreichbar nur mit Hilfe eines Auflugsbootes von Vik aus, und beim Arnafjorden gibt es keine Straße. Wichtige Fährpassagen finden sich bei Rysjedalsvika/Rutledal und vor allem Larvik/Oppedal. Von Rysjedalsvika erreicht man auch Solund auf dem Wasserweg.

Im äußeren Bereich des Fjords kommt man sich nicht selten wie am offenen Meer oder an einem riesigen See vor. Die Wasserfläche ist hier bis zu 5 km weit, bis sich auf der anderen Seite die Berge erheben. Nicht selten lassen sich von den schönen Felsbändern am Ufer Kleinwale beobachten. Auch ein kühles Bad kommt im Sommer durchaus in Frage. Der Lifjorden und der Hyllestadfjorden sind Ausbuchtungen des Sogenfjorden im nördlichen Teil der Mündung.

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Hyllestadfjorden

Wer von Bergen kommt, wird in der Regel dem Verlauf der Europastraße 39 folgen. In deren Verlauf ist die viel frequentierte Fähre von Oppedal zu nehmen, wenn die Reiseziele am Nordufer oder Richtung Nordfjorden liegen sollten. Aber gerade auch am weniger besuchten Südufer lassen sich viele kleine "Sensationen" entdecken. Beispielsweise der Hestfossen-Wasserfall bei Bjordal. Dort geht es auch hinauf nach Stølsheimen. Ein kompakteres Fjellgebiet für norwegische Verhältnisse. Von Larvik aus hat man die Qual der Wahl. Weiter nach Norden oder doch wieder hinaus zum offenen Meer? Oder eben doch besser landeinwärts, mit dem markanten Zielort Balestrand. Dort steht u.a. das berühmte Kviknes Fjordhotel und dort verkehren Fähren in alle Himmelsrichtungen.

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Larvik

Hestfossen
(bei Bjordal)

Balestrand-
...wo König Bele zu Hause war...

Balestrand

Balestrand liegt ungefährt mittig im Verlauf des Sognefjorden und dort macht der Meeresarm eine S-Kurve. Eine markante Verzweigung des Fjordsystems führt uns unten nach Fjærland. Einige Übernachtungsbetriebe, wie z.B. das Kviknes Hotel oder einige Hütten und Ferienhäuser, finden sich in und bei Balestrand. Der Wikingerkönig Bele war hier zu Hause und bei Dragsvik verkehren die Fähren zum einen dem Rv55 folgend in Richtung Sogndal und zum anderen nach Süden hinüber nach Vangsnes und anschließend Vik. Dort hat man die Möglichkeit über das Vikafjellet in Richtung Hardanger weiterzureisen. Im Winter aber sehr häufig gesperrt und dann sind die Wege z.B. nach Bergen sehr lang.

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Auch am Sognefjorden hat die Obstblüte eine gute Chance. Das milde Klima macht es möglich.

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Über den Landweg kann man auch im Sommerhalbjahr über das Gaularfjell landeinwärts reisen. In engen Serpentinen windet sich die schmale Straße hinauf ins Fjell. Vorher passiert man den Esefjorden. Eine Augenweide für diejenigen, die das klassische Fjordmotiv suchen. Gerade im Mai mit der Blüte und üppigen Vegetation im Kontrast zu den schneebedeckten Bergen wunderschön. Im Winter allerdings lawinengefährdet.

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Wir gehören ja zu der Spezies Norwegen-Liebhaber, die eine Wartezeit am Fähranleger eher erfreut zur Kenntnis nehmen und mit Fotoausrüstung oder Angel unterwegs sind. Ganz so wie mancher Norweger auch. Eilig sollte man es hier auf gar keinen Fall haben. Auf immer noch teilweise engen Straßen wäre das auch durchaus gefährlich.

Dragsvik

In Balestrand selber findet sich u.a. ein Museum, welches sich mit dem Thema Tourismus in Norwegen beschäftigt. Auch das örtliche, kleine Aquarium gibt leicht zugängliche Einblicke in diese Landschaft aus Wasser und Bergen. Für die Tourengeher bieten sich viele leichte Wege die Hänge hinauf an. Die Aussicht wird zwangsläufig begeisternd...

Gaularfjellet

Vik und Vangsnes

Vik und Vangnes

Nach wunderschöner Fährfahrt legen wir in Vangsnes an. Diese Häuseransammlung liegt auf einer fruchtbaren größeren Halbinsel im Fjord. Die Spuren der Besuche von Kaiser Wilhelm II sind erkennbar. Er stiftete eine Statue des Wikingerhelden Fritjof. Der deutsche Kaiser war großer Liebhaber Norwegens und verbrachte oft freie Zeit in den Fjorden.

Wenn man von Süden und Voss kommt, kündigt sich der Aufstieg ins Vikafjell von Weitem an. Lange fährt man direkt auf die Serpentinen im Talschluss zu, um dann, typisch Norwegen, sehr schnell vom fruchtbaren Talgrund ins karge Kahlfjell aufsteigen zu können. Oben findet sich eine begeisternde Weite und eine ganze Reihe von kurzen und langen Tourenmöglichkeiten. Man muss sie nur entdecken. In der Ferne sichtbar wird u.a. der Fresvikbreen und weiter weg das riesige Plateau des Jostedalsbreen.

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Vik i Sogn

Wenn der Ort in der Bucht liegt, kann dieser nur Vik heißen. So der norw. Ausdruck. Und schöner kann ein Fjordort nicht liegen...

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In der Gemeinde Vik leben ca. 2700 Menschen meist von Landwirtschaft und Tourismus. Die größere Attraktion im Ort ist die Hopperstad Stabkirche. Sie ist zusammen mit Urnes (Luster) eine der ältesten erhaltenen Stabkirchen des Landes. Der 1130 errichtete Bau in der charakteristischen Mischung aus christlichen und heidnischen Merkmalen steht im Ort und wird regelmäßig von Busladungen von Touristen aus der ganzen Welt angesteuert.

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Hopperstad

Die Kombination aus alter Holzkirche und der klassischen Fjordlandschaft begeistern und man fühlt sich in alte Wikingerzeiten zurückversetzt. Die Führungen werden in mehreren Sprachen durchgeführt und für viele eine interessante Abwechslung vom "Landschaftkonsumieren".

Fjärlnd

Bücher- und Gletscherdorf: Fjærland

Noch in den 1990zigern waren wir "dabei": Nur per Fähre gelang die Weiterreise nach Fjærland und kein Tunnel brachte uns zügig von West nach Ost und von Ost nach West. Genau das hatte aber den Flair, den diese Landschaft wirklich begreifen ließ. Heute führen die Tunnel von Sogndal über Fjærland bis hinaus zwischen Nordfjord und dem äußeren Sognefjorden. Die Touristenfähre verkehrt aber auch noch. Der Ort selber liegt idyllsich entlang des Fjords und die Ausläufer des Jostedalsbreen funkeln im Panorama im Innerden des Tals.

Der Ort Fjærland

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Was begeistert so an dieser abwechslungsreichen Mischung aus Wasser und Fels, dem Fjordland? - Das stets wechselnde Licht und die Gegensätze aus lieblichen Ortslagen und lebensfeindlichen Bergen und Gletschern? Sicher. Zum Beispiel. Aber jeder kann hier seine Fantasie und seine Sinne fließen lassen. Das macht die Erholung aus.

Die Ufer des Fjærlandfjorden sind ganz überwiegend unbewohnt. Schon in alten Zeiten eine Herausforderung für die Menschen, die hier lebten. Straßen und Fahrzeuge gab es nicht und das zum Leben Wichtige wurde mühsam an Fjordufern und auf den Almen erwirtschaftet. Die Wasserwege führten hinaus zum Meer und auch die Fjordfischerei hat eine geringere Bedeutung.

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Mundal

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Jostedalsbreen

Der Flatbreen blinkt meist gut sichtbar in der Sonne und auch über das Supphelledalen stiegen die Menschen hinauf zum Gletscher. Meist auf dem Weg, um Ware zu tauschen, in West oder Ost. Die Geschichten rund um den Jostedalsbreen erzählt man besonders gut und anschaulich im örtlichen Museum. In Modellen erhält man einen guten Eindruck über das Fjordsystem, die Gletscherarme und auch z.B. über die Entwicklung im Bereich Verkehr. Ein wichtiges Thema in Westnorwegen.

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Wir fahren ein Stück hinein in das Bøyadalen, welches uns zum Tunnel nach Skei i Jølster führt. Auf der Fahrt dorthin begeistert uns der Anblick des Bøyabreen, der oben an der Kante liegt. Auch er schmilzt, aber auch heute noch ist dieser sehr eindrucksvoll.

Bøyabreen

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Kvannholtnipa

Auf dem kleinen Parkplatz unterhalb des Gletschers machen wir Rast und bereiten das bescheidene Mittagsessen zu. Im Angesicht des ewigen Eises aber mal wieder eher zweitrangig. Man ist doch mit weniger zufrieden. Vom Kvannholtnipa stürzen die Wassermassen im Sommer hinab. Hinein in das gletschergrüne Wasser des Sees unterhalb.

Autofahren in Norwegen, das hatten wir an anderer Stelle schon erwähnt, hat Suchtcharakter, weil sich stets neue Eindrücke ergeben. 40 km in Deutschland sind ohne Zweifel stressiger und langweiliger. Hier "freut" man sich auf die nächste Kurve. Wohlwissentlich, dass dahinter etwas auf uns wartet. Mit der Erfahrung von heute aber eine ganz klare Empfehlung: Schaut euch die Details an und nimmt euch Zeit.

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Riksvei 5

Fjærland nennt sich auch gerne "Der Ort der Bücher". An mehreren Stellen finden sich kleine Läden und Bibliotheken. Und in leicht zugänglichen Behältnissen finden sich Bücher, die man vor Ort lesen kann oder aber Exemplare, die zum Verkauf anstehen. Mundal ist das Zentrum der Gemeinde Fjærland und befindet sich direkt am Fjord. Hier stehen alte Holzhäuser dichtgedrängt nebeneinander, die Geschichte der Kirche von Mundal reicht bis ins Jahr 1860 zurück. 

Leikanger bis Hella

Leikanger

Wir setzen unsere Reise entlang des 204 km langen Sognefjorden fort. Nach Ankunft am Fähranleger in Hella warten einige Kilometer schmale Straße auf uns. Möglicherweise mittlerweile ausgebaut geht es weiter hinüber zu den Verwaltungszentren Leikanger/Hermannsverk und später Sogndal.

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Das Besondere hier ist nicht der schroffe Berg oder der dramatische Fjordverlauf, sondern die liebliche Lage der Orte, eingebettet in teils Obstplantagen, vor der Kulisse der riesigen Wasserfläche des großen Fjords. Die Berge dominieren nicht mehr so stark, wie z.B. in Fjærland.

Viele sehr gepflegt wirkende Häuser, oft mit traumhaften Lagen direkt am Wasser, beeindrucken und die Funktionen lassen darauf schließen, dass hier "wichtige Leute" sitzen. Etwa der sogenannte "statsforvalteren". Vielleicht zu umschrieben als Verwalter der staatlichen Interessen und Behörden. Auch Kontrollinstanz der kommunalen Ebene. Leikanger hat seine Selbstständigkeit an den größeren Ort Sogndal abgegeben.

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Leikanger

Sogndal

Zentrum am Fjord: Sogndal

Es dürfte vielen schon aufgefallen sein, dass die große Mehrheit der Städte Norwegens entlang der Küste liegen. Die größeren Städte ohnehin. Für die Regionen rund um den Sognefjorden und auch der Fjorde nördlich davon, stellt Sogndal ein Zentrum dar. Trotz "nur" 4000 Einwohnern verfügt Sogndal über eine Hochschule für die Lehrerausbildung im Lande und sogar über einen halbprofessionellen Fußballverein, der lange Jahre sogar in der erstklassigen Eliteserien unterwegs war. Mit wenig Geld wurde oft Gutes bewirkt. Viele Talente aus der Region ehemals Sogn og Fjordane liefen hier auf und schnupperten Profiluft...

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Historisches Terrain betreten wir bei Nornes bzw. Fimreite. Eine klassische Fjordlandschaft, die Schauplatz entscheidender Schlachten während der Wikingerzeit war. Die Schlacht bei Fimreite ist ausführlich in der Saga von Sverre (Sverris saga) geschildert. Hier ging es auch um die Frage: Christentum oder Heidentum.

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Der Sogndalsfjorden ist so weit im Inneren des Sognefjorden überraschend flach in seiner Umgebung und hier und da findet sich ein wenig Landwirtschaft. Energiegewinnung, Verwaltung und Tourismus dürften die meisten Arbeitplätze stellen. Der Ort Sogndal liegt am Eingang des Sogndalsdalen, welches uns am örtlichen Skizentrum Hodlekve vorbei hinauf zum langen Frudalstunnel führt. Auch von hier also Fjærland heute leicht zu erreichen. Im Tunnel bitte die Geschwindigkeit einhalten und Überholvorgänge unterlassen.

Kaupanger

Kaupanger -
Uralter Handelplatz in der Amla-Bucht

Der Ort Kaupanger

Die Fernverbindungen zum und vom Sognefjorden verlaufen über die E39 im äußeren Bereich und über den Rv5, der von Sogndal zum Fähranleger Mannheller leitet. Dort ist eine der meist frequentierten Fährverbindungen des Vestlandet und die Fähren nach Fodnes fahren häufig. Dort besteht dann die Möglichkeit, durch das Lærdal per E16 nach Osten und Südosten weiterzureisen. Auf dem Weg nach Mannheller passieren wir die Amlabukt. Ein großer natürlicher "Hafen" ist hier ausgebildet und war bereits in alten Zeiten wichtiger Treff- und Kontaktpunkt der Region. Der Name Kaupanger weist genau darauf hin. Optimale Liegeplätze und teils fruchtbare Hänge, ließen hier eine größere Besiedlung zu. Ähnlich wie Sogndal.

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Die imposante Landschaft des Hauptfjords wird hier deutlich und gegenüber geht es ja später hinein nach Aurland und Gudvangen. Vor knapp 30 Jahren, unsere "Sturm- und Drangphase" in Bezug auf Norwegen, starteten hier die langen Fähren zu den genannten Orten. Tunnel gab es damals kaum. Die Stabkirche von Kaupanger und das Freilichtmuseum ist einen Besuch wert.

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Stabkirche

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Wer bei Kaupanger mal auf die Berge steigt, sieht mal wieder mehr. Wunderschön schieben sich von links und rechts die Landzungen in die glatte Wasseroberfläche. Etwas für den Genießer, denn dort oben ist absolute Ruhe und die "Seele dieser Region" wird deutlich.

Sognefjorden

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Die meisten Bilder sind bei einem 10tägigen Aufenthalt auf dem Amble Gard entstanden. D.h., komplett ohne Auto, nur Bus und eine freundliche Gastgeberin. Und doch konnte man sehr viel von dem erfahren und erleben, was den inneren Sognefjorden ausmacht. Kleinere Bergtouren oberhalb der Bucht und oberhalb der Fjorde, die hier in alle Richtungen abzweigen: Årdalsfjorden, Lærdalsfjorden und Lustrafjorden. Und alles in einer Kulturlandschaft, eben typisch für Kaupanger...

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Der Fjord
der Fjorde

Wieder zurück vom Berg, ist die nächsten Tage der Fjord dran. Eine Fährfahrt hinein in den Nærøyfjorden und vorher eine längere Tour entlang dem Fjordufer, bis die Felsen doch steiler werden und die glitschigen Teile warnen. Der Blick hinein in den Hauptarm des majestätischen Fjords. Die kleine Fähre gibt die Größenverhältnisse her und die Berge im Hintergrund scheinen senkrecht aufzusteigen. Wieder zurück in der Bucht wieder kaum Wind und die grünen Hänge glitzern im Wasser.

Weltnaturerbe:
Nærøyfjorden

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Der Fjord der Fjorde...

Naeröyfjorden

Viele nennen spontan den Geirangerfjorden oder den Lysefjorden als die schönsten Fjorde überhaupt. Jeder empfindet Schönheit ja bekanntlich etwas anders. Insofern soll hier niemand überredet werden. Uns hat der ungeheuer schmale Verlauf in den Nærøyfjorden hinein und die Dramatik der Landschaft insgesamt sehr früh schon begeistert. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir die Zeit noch erlebt haben als der Fjord tatsächlich noch Verkehrsader war. Wie geschrieben gab es noch bis Mitte der Neunziger keinen der langen Tunnel an den Fjordenden in Flåm oder Gudvangen und der einzige Weg hinüber nach Kaupanger oder zu den Fjellübergängen Hemsedalsfjellet und Aurland-Hol verlief über das Wasser. Heute "nur" noch Sightseeing, so wie auch auf dem Geiranger.

NAERØYFJORDEN

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Gudvangen

Bakka

Der Fjord ist immer auch schon Heimat für die Einheimischen, die manchmal noch direkt am Wasser leben. Wenige kleine Häuseransammlungen bei Dyrdal, Tufto oder Bakka sind Zeugen. Bakka ist dabei schon etwas größer und im Winter immer wieder von Lawinen bedroht. Aber auch in Gudvangen selber findet sich ältere klassische Holzhausbebauung und das Fjordhotel direkt am Fähranleger.

Aurland

Ausgangsort für viele Attraktionen: Aurland

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Aurlandsfjorden

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Eines der klassischen und weit verbreiteten Fjordmotive findet sich am Aurlandsfjorden. Super fotogen die Ausfahrt bis hinaus zur "Abbiegung" in den Nærøyfjorden, einiges entfernt. In Åtnes findet sich ein sehr kleines Fjordmuseum, mit typischer Bebauung von Indre Sogn. Aurlandsvangen, so heißt der Hauptort der Kommune, hat dann alles, was man so brauchen kann. Inklusive Supermarkt, Touristeninformation und Kirchen. Und eine kleine Badestelle direkt unterhalb des Orts.

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Åtnes und Aurland

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Dramatik bei schlechtem Wetter.

Aurland verfügt mindestens über zwei Campingplätze und einige Hüttenanbieter. Auch Hotels für den etwas größeren Geldbeutel sind am Ort oder bei Flåm zu finden. Die Hütte direkt am Fjord dürfte aber für viele die erste Wahl sein. Einen frühen Sommermorgen am Fjord vergisst man nie. Garantiert. Das Wasser wie ein Spiegel und die kühle Luft wird langsam aufgewärmt... . Tourenmöglichkeiten gibt es natürlich auch zahlreiche. Das lange Aurlandsdalen ist dramatisch und eine Wanderung hinauf aufs Fjell, vorbei an ehemaligen Höfen im  Tal, sind unvergesslich. Aber auch direkt oberhalb vom Hauptort bietet sich der Prest an. Ein großes Stück lässt sich bequem hochfahren. Die Tour auf den kahlen Bergrücken ist ein Genuß und oben vom Gipfel kommt man sich vor wie im Flugzeug.

Aurland im Winter

Wenn es sich einrichten lässt, versuchen wir die Regionen auch in den Jahreszeiten zu bereisen. Bei einer Hüttentour in der Nähe des Hallingsskarvet haben wir uns zu einer langen Tagestour hinüber zum Aurlandsfjorden hinreißen lassen. Weniger Licht, ganz klar. Aber die völlig andere Stimmung am super stillen Fjord hat uns beeindruckt.

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Aurland

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AURLANDSFJORDEN

Was spricht noch für eine Wintertour an den Aurlandsfjorden? Ohne Touristen ist es nicht nur ruhiger, sondern die Landschaft sieht geradezu verlassen aus. Die Menschen, die hier leben, gehen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. Kaum jemand "interessiert" sich so wirklich für den Besucher. Natürlich kann man in Flåm oder Aurland die guten Übernachtungsmöglichkeiten finden. - Die Fahrten hin zum Fjord sind allesamt spannend. Während der "Schneeweg" über die Berge nach Lærdal gesperrt ist, bleiben die Pässe hinüber nach Hol und das Hemsedalsfjellet. Hier muss allerdings dann auch der super-lange Tunnel nach Aurland kalkuliert werden. Und, ob die Pässe, die eigentlich ja ellenlange Hochebenen sind, befahrbar sind, entscheidet sich im norwegischen Winter kurzfristig. Es kommt auf die guten Informationen an. Nicht selten ist der Pass zwar auf, aber nur im Konvoi fahrbar. D.h, ein Schneeflog vorne, einer hinten und meist noch ein "Führerfahrzeug". Meist so um die 50 Fahrzeuge. Spannend.

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UNDREDAL

Die Käseherstellung steht im kleinen Ort am Aurlandsfjorden an erster Stelle. Die Ziegen werden ortsnah oder auch an den Hängen des Fjordes gehalten. Wichtig auch noch die kleinste Stabkirche der Welt, die man in Undredal bestaunen kann. Aber aus unserer Sicht besticht der Ort durch seine landschaftliche Einbettung. Steile Bergflanken talaufwärts und beidseits des beeindruckenden Fjords. An einer kleinen Stelle am Ende des auflaufenden Tals haben sich ca. 110 Menschen angesiedelt. Ein paar Wohnungen und Zimmer zur Vermietung gibt es auch und den etwas provisorischen Campingplatz. Unbedingt sei die eine oder andere Stunde hier, auf dem Steg, mit Kaffee und Kuchen empfohlen.

FLÅM

Der Ort Flåm ist für sich gesehen schon attraktiv gelegen am Ende des Aurlandsfjorden. Die rund 400 Einwohner leben vom boomenden Tourismusgeschäft. Die Ausflugsboote in die Fjorde und die Flåmsbana ziehen zunehmend große Menschenmengen an. Dabei ist klar: Aurlandsfjorden und Nærøyfjorden und auch eine Bahnfahrt hinauf auf rund 900 Meter ist schon ein Erlebnis. Vom salzigen Fjordwasser hinauf auf die Ausläufer der nördlichen Hardangervidda. Irre.

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Älteres Bildmaterial. Heute ist Flåm mit den Anlegern, den Gastronomiebetrieben und der Bahnstation nochmal ausgebaut worden.

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Flåm ist weniger geeignet für Leute, die Ruhe und Entspannung suchen. Dazu, wie geschrieben, empfehlen wir den Herbst oder Winter. Schon im Mai/Juni sind vor allem die Norwegenbegeisterten aus Asien vor Ort. Trotzdem kann eine Tour entlang der Bahnstrecke ein tolles Naturerlebnis sein. Viele nutzen die Bahn für eine Fahrt hoch, um anschließend per Drahtesel hinab zu rollen. Anspruchsvoller wäre eine Tour von der obigen Bergstation über den "Rallarvegen" hinüber bis nach Finse oder Haugastøl. Das riesige Bergplateau der Vidda lässt sich also hervorragend mit den Fjorden kombinieren.

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Aurlandsdalen

Das Aurlandsdalen erstreckt sich quasi vom Fjord, oft verschlungen, bis hinauf auf das Kahlfjell. Dabei ist die Landschaft maximal zerklüftet und eine Wanderung ist jedenfalls kein Spaziergang. Trotzdem extrem empfehlenswert, wer die Kondition und den Entdeckerdrang mitbringt. Spannend auch die Geschichte im Tal. Alte Almen folgen aufeinander und zeugen von dem harten Leben der Menschen früher, die dem wenigen fruchtbaren Land die Lebensgrundlagen abringen mussten. Bis hinauf zum Øyestølen kann man gehen und anschließend oben der Ruhe der Berge zu folgen. - Aber auch für diejenigen, die diese anspruchsvolle Tour meiden wollen, bietet z.B. der fotogene Vassbygdevatnet ein schönes Ziel, welches auch vom Beginn der Bergstraße Aurland-Hol aus wunderbar eingesehen werden kann.

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"Snøvegen" oder Aurlandsvegen

Snøvegen
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Unsere "Pionierphase". Zwischen 1991 und 1997 stand bei uns der Sognefjorden im Vordergrund der Norwegen-Touren. Mit "Sack und Pack" und der kompletten Campingausstattung und Kind im Corsa. Würde man heute vielleicht eher meiden...

Anno 1996

Klar, dass auch uns die Fjorde gelockt haben. Aber für uns waren auch immer die oft so nahe liegenden Gegensätze so faszinierend. Wie schnell steigt man vom stillen Fjord hinauf in eine oft gar nicht so stille Bergwelt. Gerade auch der "Snøvegen" (Schneeweg) von Aurlandsvangen aufsteigend hinüber ins nicht minder beeindruckende Lærdal sind tolle Erlebnisse. Die Ausblicke in die vielfältige Landschaft hat die Norwegenliebe befeuert. Begeistert hat uns auch der wilde Erdalselvi, ein reißender Fluss am Abstieg nach Lærdal.

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Der Weg mit den vielen Namen, ob man ihn nun tatsächlich "Snøvegen", Aurlandsvegen oder wie auf der Karte von Statens Kartverket "Bjørgavegen" nennt, ist ja irgendwie völlig egal, steigt bis auf 1300 m an. Jedenfalls verbindet dieser Weg Aurland und Lærdal miteinander. Auch wenn mit dem 24 km langen Lærdalstunnel eine viel schnellere Verbindung zur Verfügung steht. Damit die Verwirrung perfekt ist, wird der Weg über das Aurlandsfjell auch unter den "Landschaftsrouten" vermarktet, was den Nebeneffekt hat, dass einige teuer ausgebaute Halte- und Aussichtspunkte etabliert sind. Was beim Stegasteien noch der Sicherheit entlang der sehr schmalen Straße vom Fjord hinauf dient, ist oben schön, aber überflüssig. Schön ist die 50 km lange Strecke aber auf jeden Fall!

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Nach relativ schnellem, und steilen Aufstieg verlässt man auch im Sommer schnell die Vegetationszone. Jedenfalls war auf über 1300 m noch eindeutig der Winter dominant. Der Verlauf der schmalen Straßen begeistert uns heute, wie auch vor über 30 Jahren, damals auch Ende Mai. Die schön angelegten Rastplätze sind heute natürlich vor allem für Womo-Fans interessant. Statt an einer schnell befahrbaren Straße ist es hier oben doch auch nachts wesentlich ruhiger. Uns begeistern bei Auf- und Abstieg die Gegensätze zwischen rechts kühlem Fjell und dem fast schon schwülen Fjordtemperaturen...

Nachdem wir uns ein paar Stunden dort oben im kühlen Wind aber in der warmen Sonne aufgehalten haben, beginnt der Abstieg hinab Richtung Lærdal. Dazu verläuft die wieder schmale Straße dem wilden Fluss Horna, der bisweilen kurze, aber beeindruckende Wasserstürze produziert. Da es etwas versteckt wenige Pfade zum Fluss gibt, sollte man langsam dem steilen Wegverlauf folgen. Zum Teilen werden so Ferienhütten und zum anderen Teile kleine Almen am steilen Berghang erreichbar gemacht. Bitte, immer die Gatter zu den Brücken schließen!

Lærdal

Lærdal/Årdal

Lærdal steht in Bezug auf die Naturerlebnisse und Merkmale des Vestlandet keiner der schon vorgestellten Regionen nach. Auch hier die Schroffheit der Felswände und tief eingeschnitte Täler und Fjorde. Lärdal hat aber zwei touristisch besonders interessante Highlights: Zum einen die im Jahre 1180 erbaute Stabkirche von Borgund, die etwas oberhalb im Tal Richtung Hemsedalsfjellet steht. Neben Hopperstad und vor allem Urnes am Lustrafjorden die sehenswerteste der Stabkirchen des Landes. Für Liebhaber auch der norwegische Architektur bzw. Baukunst dürfte der Kernbereich von Lærdalsøyri im Hauptort besonders interessant sein. Bis zu 150 Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Empfehlung: Das Auto einfach mal weit vom Zentrum parken und zu Fuß hineingehen. Zusätzlich für Angler und Fischliebhaber ein Anlaufpunkt: Das Lachszentraum im Ort. Viele Informationen über Lebensweise und Situation rund um den beliebten Wildlachs, der allerdings bedroht ist.

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Neben dem Ortszentrum Lærdal und der Stabkirche von Borgund kann man sich natürlich auch am Lærdalselvi hervorragend die Zeit vertreiben. Die alte Straße lässt sich teilweise noch gut befahren und die Perspektiven auf diesen berühmten Lachsfluss wechseln ständig. Wir erinnern uns dabei an die Touren in den 1990zigern, da dieser Fahrweg damals noch die Hauptstraße war.

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Årdal ist vor allem Industrie. Aufgrund der günstigen Wasserkraft lässt sich hier energieintensiv z.B. Aluminium herstellen. Die Faszination des Ortes liegt auch in seiner Lage tief unten im Tal. Wer weiterreisen möchte, kann auch den Tindevegen fahren. Zu Anfang extrem enge Kehren und Straße. Später entlang der Hurrungane-Gipfel hinüber zum Sognefjellet.

Luster

Luster

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Urnes

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Feigumfossen

Der Lustrafjorden und die Kommune Luster bieten schon alleine eine Menge Erlebnispotential in fantastischer Landschaft. Berühmt ist die Stabkirche von Urnes aus dem frühen 11. Jahrhundert und Weltkulturerbe. Die Holzschnitzereien sind besonders sehenswert und wertvoll. Der Feigumfossen ist zu erwandern...

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Solvorn

Gut 200 Einwohner hat der unglaublich idyllische Ort Solvorn, von Hafslo erreichbar. Auch hier kann man sich eine sehenswerte Kirche anschauen. Vom Ort startet auch eine kleine Fähre hinüber zur Urnes Stabkirche. Damit spart man viele Kilometer über Skjolden und am Ostufer des Lustrafjorden entlang. viel wichtiger aber: Man erlebt einen klassischen Fjordort. Die weißen Holzhäuser, das Cafe und ein beschaulicher Hafen mit Bootshäusern sind die Elemente, die den Ort so attraktiv machen. Man bemüht sich auch, lokale Produkte anzubieten.

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