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Die nächsten Jahre entscheiden über das Überleben des europäischen Wildrentiers.

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Das Wildrentier ist das Umweltbarometer des Gebirges, was durch die Beobachtung der Anpassung des Wildrentiers an das raue Klima dort besonders spannend und interessant wird. Die Biologie des Wildrentiers, die Nutzung des Lebensraums und Herausforderungen, mit denen es konfrontiert wird, sind aktuelle Themen. Wir setzen dies in einen größeren Zusammenhang, in dem die Lebensweise des Menschen und der Rentierfang durch die Geschichte hindurch einen natürlichen Bestandteil ausmachen.

Die norwegischen Wildrentier-Stämme werden heute in 24 mehr oder weniger getrennten Verwaltungseinheiten in Südnorwegen verwaltet. Zusätzlich trägt Norwegen die Verantwortung für die Artenverwaltung auf Svalbard, darunter auch für den Rentierstamm auf der Inselgruppe.

 

Die Einteilung und Abgrenzung auf dem Festland ist bedingt durch sowohl natürliche Voraussetzungen, durch die von Menschen geschaffene Infrastruktur als auch durch praktische und verwaltungsmäßige Gesichtspunkte. Insgesamt zählt der Wildrentierbestand im Winter ca. 25 000 Tiere, wovon sich der größte Anteil mit 6-7000 Tieren auf dem Hardangervidda befindet.

Früher nutzte das Wildrentier vermutlich die Berggegenden in ganz Norwegen, als Folge von ausgedehnter Jagd und ausgedehntem Fang jedoch wurde es Ende des 19. Jh.s in die zentralen Teile von Langfjella und der Region von Dovre/Rondane in Südnorwegen zurückgedrängt. (Quelle: Villrein.no)

Wahlkampf: Diskussionen um Straßenbauprojekte

Annimationsfilm zur fährenfreien E39

Bereits zwei Wochen vor den deutschen Bundestagswahlen finden die Stortinget-Wahlen in Norwegen statt. Auch dort dominieren Themen, wie z.B. Klima, Arbeitsplätze, Corona oder soziale Fragen die Diskussionen. Aktuell regiert Erna Solberg und ihre "Høyre"-Partei, zusammen mit Venstre (vgl. mit einer liberal-grünen Ausrichtung) und die Kristelig Folkeparti. Als Minderheitsregierung ist sie seit einiger Zeit auf die Unterstützung anderer Parteien im Parlament angewiesen. Ablösen wollen die amtierende Regierung die "Rot-Grünen". Etwas komplizierter als in Deutschland, denn neben der sozialdemokratischen "Arbeiderpartiet" werden mittlerweile neben den klassischen linken Parteien (meist kleinere Parteien) auch die "Senterpartiet" dazu gerechnet. Sie wird oft als "Bauernpartei" bezeichnet und vertritt vor allem die Interessen der sogenannten Distrikte. Also den vor Ort agierenden Gruppen/Menschen, wie z.B. die Landwirte und forstwirtschaftlichen Akteure. Ihr Spitzenkandidat positioniert sich dabei bisweilen geschickt populistisch zwischen Links und Rechts. Hauptkritik aus deren Sicht: Die Zentralisierung vieler Bereiche des öffentlichen Lebens. Dazu zählt auch die Zusammenlegung von Kommunen und Fylke oder eine umstrittene Polizeireform.

Die Solberg-Seite plant den massiven Ausbau der E39 im Vestlandet. Dabei sollen sämtliche Fjorde per Brücke o.a. überquert werden. - Auch z.B. der dort fast 4 km breite Sognefjorden (siehe Video oben!). Schienenverkehr ist dabei nich geplant. Die Kostenplanung steigt von Jahr zu Jahr an. Aktuell rechnet man mit rund 40 Mrd. Euro für die gesamte Strecke zwischen Stavanger und Trondheim. Argument sei die Erschließung gemeinsamer Wirtschaftsräume. Die Ministerpräsidentin Solberg warnt aktuell vor "Rot-Grün", die das Projekt möglicherweise stoppen könnten. Tatsächlich sind Arbeiderpartiet und Senterpartiert größtenteils für das Projekt. Kritik kommt von linkeren und grüneren Parteien, die sich mehr für die Straßen zwischen den Fjorden (Ausbau und Lawinensicherung) aussprechen. Es bräuchte keiner Straßen, die zusätzlichen Verkehr in die Städte des Westens ziehen würden. Die oft in einem sehr schlechten Zustand befindlichen kommunalen und Fylkeswegen benötigten viele Mrd. Euro Investitionen. Auch in Folge des Klimawandels nehmen Lawinen aus Stein und Schnee massiv zu. Insgesamt sollen mehr Mittel auch in die Schiene fließen. Beispielsweise für die Fortführung der Nord-Norwegen-Bahn von Bodø bis hinauf nach Tromsø. - Scheinbar sind auch im reichen Norwegen die finanziellen Mittel nicht unbeschränkt. Das Thema E39 wird im Wahlkampf weiter diskutiert. (Vgl. www.nrk.no)

Gondelpläne  am Westrand der Hardangervidda

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Mehr als nur "Planspiele" - Standpunkt von VILLREINEN

Die Diskussionen um den sich dynamisch entwickelnden Tourismus in Norwegen konkretisieren sich aktuell im Oddadalen und am Westrand der Hardangervidda: Sowohl die lokale Politik als auch handfeste privatwirtschaftliche Interessen arbeiten daran, in absehbarer Zeit eine Gondel vom Oddadalen ausgehend hinauf zum Südwestrand des größten Hochplateaus Europas zu errichten. Klares Ziel: Den Tourismus beleben und den Weg in die westliche Vidda, u.a. mit den naheliegenden Zielen der Trolltunga und einer fast unberührten Fjelllandschaft, vereinfachen.

Die Zeitschrift VILLREINEN in Norwegen repräsentiert die staatlichen und privaten Interessen an der Pflege und Erhaltung der sogenannten "villrein"-Population, dem fast ursprünglichen Fjellren, welches seit der Eiszeit Norwegen besiedelt. Sie stellt den letzten großen Bestand dieser Art in Europa dar. Für viele Norweger und eben diese Gruppen, die sich für den Erhalt der Lebensräume einsetzen, stellen diese Pläne eine große Katastrophe dar. In einem Fachbeitrag wird der planerische Prozess und die Bedenken dagegen ausführlich dargestellt. Die ausführlich fachlich begründete Angst erklärt sich damit, dass mit einem stark erleichterten Zugang zu für die Tiere sehr wichtigen Lebensräumen, diese eben weiter eingeschränkt werden. U.a. besteht ein Regionalplan, der genau den Schutz der Wildrentiere ausführlich planerisch beschreibt und bislang sicherstellt. Auf der Hardangervidda leben rund 10.000 Tiere, die den jahreszeitlichen Zugwegen folgen. Dabei werden diese heute schon, u.a. durch den Ausbau der Wasserkraft und dem wachsenden Tourismus, bedrängt. Die Gondel, die schätzungsweise bis zu 110.000 Touristen sowohl im Sommer als auch im Winter hier hinaufbefördern soll, sei ein gigantischer Eingriff in ein extrem wichtiges Ökosystem. Das Ren habe zudem große kulturelle Bedeutung für Norwegen. Gerade dies sei auch ein Anziehungspunkt für Touristen aus vielen Ländern. Nicht nur die Fläche für das reine Bauwerk seien ein Problem, sondern die sich oben auf dem Plateau bietenden Touren, gerade auch zur extrem beliebten Trolltunga. Dabei würde klassischer Naturtourismus, der eher verträglich sei, von einem Trend-Tourismus abgelöst, der großen Schaden anrichte. Die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen. (Quelle: Vgl. www.villreinen.no)

Rondane: Bär, Vielfraß und Auerhahn sind unterwegs

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Skogsætrin oder Skogsetrene ist "Schauplatz" der Balz von Auerhähnen

Elisabeth Halle wohnt in ihrem traditionellen Blockhaus auf einem alten Seterplatz bei Dovreskogen (Dovre Kommune). Auf Skogsætrin, wie der Seter im Volksmund genannt wird, kann sie aktuell die Balz der Auerhähne beobachten. Das scheue und anspruchsvolle Tier kommt hier oben häufiger vor. Rund 15 Tiere "treffen" sich jeden Sonnenaufgang und -untergang vor Elisabeth`s Hütte. Zwar kann man die Tiere das ganze Jahr hier oben auf gut 900 Metern beobachten, aber im Monatswechsel April/Mai sind sie besonders aktiv.

Die glückliche Hüttenbesitzerin genießt das Schauspiel besonders gerne morgens mit einer Tasse Kaffee am Wohnzimmerfenster. Dabei ist es keine Selbstverständlichkeit, da die Auerhühner in ganz Skandinavien und Europa in ihrer Anzahl stark zurückgegangen sind. Hier, direkt an der Grenze zum Rondane Nationalpark, sind sie noch recht zahlreich. Sie möchte auch ihren Teil zum Erhalt beitragen, in dem sie z.B. umgefallende Bäume liegen lässt, so dass sich Insenkten, Pilze und anderes als Nahrung für die Hühner entwickeln kann.

Die alten Seterwirtschaften, wie auch Skogsætrin, sind ein "Eldorado für das Vogel- und Tierleben. Regelmäßige Gäste sind vor allem Elche und in früheren Zeiten auch der Bär. Aktuell streift der Bär nachweisbar am Furusjøen/Kvamsfjellet herum und auch in den südlichsten Ausläufern der Rondane ist er dieses Jahr schon festgestellt und teils gesichtet worden (vgl. www.rovbase.no). Deutlich häufiger als der Bär streift das Vielfraß ("jerv") als weiteres Raubtier durch die Berge von Rondane, Dovrefjell u.a.). Hier leider auch häufig als "Jäger" der Haustiere, die im Sommer frei umherstreifen. Also, nicht nur schöne Landschaft, sondern spannendes Tierleben...

(Quelle: Vgl. www.vigga.no, 26. Mai 2021)

Neue Nationalparks in Norwegen... ?!

Norwegen verfügt aktuell über 47 Nationalparks. Mit dem Status eines solchen Nationalparks sind besondere Ziele und Vorgaben verbunden, die letztlich dem Erhalt der typischen Landschaftsformen des Landes und ihrer Flora und Fauna dienen sollen. Nun überlegt man zum einen weitere, zusätzliche Parks einzurichten und zum anderen bestehende Parks auszuweiten. Zukünftig könnten der Ålfotbreen, das Fjell Trollheimen mit Innerdalen, das Fjell Sylan (Grenzgebiet zu Schweden) und die Lyngenalpen diesen Status erhalten.

Viele wundern sich, dass ein solch attraktives Gebiet rund um den Ålfotbreen bis heute so wenig von Touristen entdeckt worden ist. Während andere große Attraktionen schier überlaufen werden, und leider auch schon Schäden festzustellen sind, übersehen viele die eher unbekannten Teile des Landes. Das Innerdalen bei Sunndalsøra gilt unter Insidern als eines der schönsten Gebirgstälern Norwegens. Es führt direkt hinein nach Trollheimen. Die Lyngenalpen sind schon mehr bekannt. Trotzdem werden sie nur wenig erschlossen und für schonenden Tourismus genutzt. Es sind eher die "Freaks", die zu Skitouren und Gipfelzielen aufbrechen. Leider immer wieder auch mit Unfälle verbunden, wie z.B. Lawinenunglücke im Winterhalbjahr. Der Ålfotbreen und seine kompakte Gebirgslandschaft bis hinüber nach Grøndalen sind u.a. geologisch extrem spannend, weil einzigartig in Norwegen.

Gleichzeitig sollen weitere, bereits vorhandene, Park ausgeweitet werden: Jotunheimen, Femundsmarka, Skarvan og Roltan und Blåfjella-Skjækkerfjella (die letzten beiden in Trøndelag) sind nur einige, die für eine Ausweitung in Frage kommen.

(Quelle: Vgl. www.nrk.no, 22. Mai 2021)

Diskussion um Luftbereitschaft in Nord-Norwegen

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Beispiel Troms: Wenige Straßen, weit verstreut lebende Menschen.

Norwegen ist ein dünnbesiedeltes Land. Für die Bereitstellung aller notwendigen Dienste für die Versorgung der Menschen mit Gesundheitsangeboten, Verwaltung und öffentlicher Infrastruktur muss ein großer Aufwand betrieben werden. Gerade der Norden, mit den Fylke Nordland, Troms und Finnmark, steht vor großen Herausforderungen. Die vielen ländlichen, an Küsten und in abgelegenen Inlandstälern gelegenen, Regionen brauchen insbesondere bei der schnellen Hilfe im Notall zwingend den Lufttransport.

Darüber finden aktuell (vgl. nrk.no) Diskussionen statt, ob der Weg der Privatisierung und Ausschreibung der Dienste fortgeführt werden soll oder ob es eine Rückführung in die Hände der öffentlichen Institutionen geben soll. Ohne Zweifel ein Thema für den beginnenden Wahlkampf vor der Wahl des neuen Stortinget (vgl. Bundestag) im September. Die regierende Høyre, die den aktuellen Gesundheitsminister stellt, möchte an der Vergabe an private Anbieter festhalten. Die Firma Babcock hatte 2019 die Ausschreibung gewonnen. Die immer wieder zu vernehmende Kritik, dass diese Leistungen nicht ausreichend seien, wird durch einen Bericht einer Expertenrunde widerlegt. Es kam tatsächlich zu Engpässe bei den funktionsfähigen Luftfahrzeugen. Deshalb kommen von der linken Seite des Parteienspektrums, Arbeiderpartiet und Senterpartiet, verstärkt Forderungen nach einer Rückführung in öffentliche Verantwortung. Sie meinen, dass phasenweise in manchen Gegenden des Nordens keine ausreichende Luftbereitschaft existiert habe. Die Regierungsparteien wollen am grundlegenden Verfahren festhalten, jedoch die Kontrollen und Nachforderungen verstärken.

(Quelle: Vgl. www.nrk.no, 20. Mai 2021)

Besseggen erhält 200.000 kr zur Pflege des Stiegs.

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Der Besseggen gehört zu den meist besuchten Attraktionen in Norwegen

Norwegen ist ein Land mit nahezu unzähligen Attraktionen, Erlebnismöglichkeiten und auch Superlativen. Gerade diese locken viele Menschen aus aller Welt erstmalig und häufig immer wieder an die Fjorde, Küsten und Fjells des Landes. Eine Reihe von hochfrequentierten Zielen erhalten alljährlich Steuermittel, die deren Erhalt und Pflege dienen sollen. So auch der berühmte Besseggen, der durch die Erzählungen über Peer Gynt Berühmtheit erlangen konnte. Die nahe Valdresflye ist insgesamt eine Reise wert.

 

Zu den geförderten Zielen und Stiegen zählen auch die Trolltunga, das Aurlandsdalen oder das Bondhusdalen am äußeren Hardanger. Alle werden von ihren Fans geliebt, aber eben auch stark belastet. Die Zahlen der Besucher gehen steil nach oben. Damit erhöhen sich aber auch die Anforderungen an Infrastruktur, Sicherungsmaßnahmen und Naturverträglichkeit. Ob die Natur beispielsweise eine immer weiter steigende Zahl von Menschen verkraftet, wird u.a. auch mit diesen Mitteln im Augen behalten. Aber eben auch Toaletten oder Aufsichten, die der Sicherheit dienen, werden finanziert. Eine Balance zu finden, die sowohl den Sehnsüchten der Touristen genügen kann als auch z.B. die Vegetation schützt oder den Lebensraum der Rentiere erhält, ist das Ziel. Alles ist auch Voraussetzung für eine Wertschöpfung, die in der jeweiligen Region äußerst wichtig ist und wohl auch bleiben wird. (Quelle: Vgl. Avisa Norddalen, 12. Mai 2021)

Jostedalsbreen kann sich in mehrere Teile aufteilen

Bergsetbreen

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1996

2011

heute?

Forscher haben die Dicke der Eisdecke des größten Festland-Geltschers Europas, dem Jostedalsbreen nördlich des Sognefjorden, untersucht. Mit Hilfe eines Schneescooters und einer Radarausrüstung ist das gesamte Plateau abgefahren worden. Die Eisdecke variiert tatsächlich zwischen 600 m und bis hinunter auf 20 m Dicke. Das bis zu 5000 Jahre alte Eis schmiltzt in Folge des Klimawandels schneller als befürchtet. Die Gefahr dabei ist, dass das durchgehende Eisschild in mehrere Teile aufgeteilt wird. Touristisch ist besonders die Längsdurchquerung sehr beliebt und wird innerhalb von drei Tagen auf Ski bewältigt. Aber auch für die Wasserkraft können sich erhebliche Folgen einstellen. Die Wasserscheide kann sich so verschieben, dass bestimmte Regionen unterhalb des Eises kaum oder kein Wasser mehr erhalten. Dort stehen viele Kraftwerke und existieren aufgrund des Jostedalsbreen. Das Jahr 2020 war ein Jahr der Gletscherstabilsation. Die Forscher gehen aber von einem reicheren Schmelzprozess aus. Die vielen Attraktionen in den Gletschertälern, wie z.B. Nigardsbreen, Bergsetbreen oder Briksdalsbreen sind bereits betroffen oder massiv gefährdet. (Vgl. Quelle NRK.no)

Træna: Es ist kein Haus zu finden. Kredite viel zu teuer.

Eigentlich ist der Trend eindeutig: Die sogenannten "Distrikt-Kommunen" in Norwegen verlieren jedes Jahr Einwohner. Die Anziehungskraft von Städten, wie Oslo, Trondheim, Ålesund, Bodø oder Tromsø auf die Landbevölkerung ist enorm. Auch, wenn das Wohnen in Norwegens Städten keinesfalls billig ist. Die Kommune Træna am Polarkreis hat aber ein anderes Problem: Zuzugswillige finden auf den Inseln vor der Helgelandsküste keine Immobilien, die sie erwerben können.

Die Attraktivität der Inseln der Kommune ist so groß, dass zur Zeit die Ferienhütten für die Zugezogenen die einzige Möglichkeit sind. Zudem entsteht das Problem, dass bauwillige Bewohner keine angemessenen Kredite zur Finanzierung erhalten. Denn die Banken argumentieren eben, dass die Gemeinschaften vor der Küste oder auch im strukturschwachen Hinterland ja von Abwanderung betroffen seien und deshalb das Risiko für die Geldvergabe zu groß für sie sei. Træna hat allerdings eine funktionierende Primärwirtschaft, mit Fischfang und Aquakultur. - Offensichtlich wird die Thematik der Distrikte im bevorstehenden Wahlkampf zum Stortinget eine größere Rolle einnehmen. Die Diskussion um die Fähren und Schnellboote bzw. ihrer Kosten sind ein weiteres Beispiel.

Wildcamping an Turisthütten schafft Probleme

Norwegen ist für sein "friluftsliv" und das Jedermannsrecht berühmt. Gerade Mitteleuropäer, aber auch immer häufiger Norweger, genießen das freie Zelten in den Gebirgsregionen und an den Küsten. Besondere Beliebtheit genießt bei Trekking-Freaks Jotunheimen. Die höchsten Berge beherbergen dazu viele sehr gute Hütten und Gebirgshotels, die ebenfalls mit dem Wachstum des Tourismus "zu kämpfen" haben. Gerade auch die hohen Belegungszahlen führen zu immer mehr Freizeitcampern in direktem Umfeld der Turisthütten.

Auch durch die besonderen Herausforderungen der Korona-Infektion reagieren acht Hütten in Jotunheimen nun. Sie wünschen sich eine Abstandsregelung für diese Zelttouristen. Es soll in einem Umkreis von einem Kilometer eine Kostenpflichtigkeit geben, damit die Touristen die sanitären Einrichtungen der Häuser nutzen. Wer das nicht möchte, muss Abstand halten.  Die Diskussion hierüber findet z.B. in der Kommune Lom statt. Es gibt viel Verständnis und entsprechende Befürworter. Negative Stimmen sehen die Einschränkung des Jedermannsrecht kritisch. Der Prozess läuft. Berühmte Unterkünfte in Jotunheimen, wie z.B. Leirvassbu, Spiterstulen oder Gjendebu sind belastet.

Ausbau der E6 Sørfold - Teilweise neue Streckenführung

Quelle:

Statens vegvesen

Ein "Flaschenhals der E6" soll jetzt beseitigt werden. Viele Jahre gab es Planungsschritte und immer wieder wurde das große Projekt verschoben, im Finanzplan nicht berücksichtigt. Ähnlich die Diskussion um die Fortführung der Bahnstrecke von Bodø nordwärts. Vor allem auch die Topografie ist zwischen Bodø bzw. Fauske im Süden und bis Ofoten/Narvik eine Herausforderung. Die Streckenführung nördlich der Region Sørfold wird nicht tangiert sein. Insbesondere die einzige Fähre im Zuge der E6, am Tysfjorden Bognes-Skarberget, bleibt erhalten. Aber gerade für Berufskraftfahrer mit LKW war und ist die Strecke zwischen Megården (Höhe Rago Nasjonalpark) und Mørsvikbotn stets gefürchtet. Es geht häufig hoch und runter und durch Tunnel, die dem heutigen Standard schon lange nicht mehr genügen. Gefährliche  Begegnungsverkehre sind die Regel. Und das im Tunnel, der ohnehin ein Risiko darstellt.

Über eine Milliarde Euro soll in einer Bauzeit von 5-8 Jahren (Startpunkt steht noch nicht fest) verbaut werden. Dabei gibt es einige Neubaustrecken. Brücken und neue Tunnel sollen entstehen und auch die Fahrtzeit reduziert werden. Die alte E6 am Kobbvatnet entlang soll wegfallen und es geht dann deutlich weiter westlich nach Norden. Dabei werden auch bis dahin mehr oder weniger unberührte Täler betroffen sein. Das wird manchen nicht gefallen. Insgesamt gibt es aber im Norden eher Jubel, da es tatsächlich ja die einzige Straßenverbindung ist. Ob zusätzlich das  Thema Schiene dazu kommt scheint eher unwahrscheinlich.

(Vgl. Quelle: nrk.no)

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