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HØVRINGEN/
SKOGSÆTRIN

Høvringen und Skogsætrin

Weite  Ebene bis zum  Hochgebirge

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Blåhøe/Jetta:
Beste Aussicht auf Høvringen, Skogsætrin und die Rondane

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Høvringen

Skogsætrin

Rondane

Høvringen - Hüttendorf und Wanderparadies

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Wir verlassen Otta, am Knotenpunkt zwischen E6 und Rv15. Nach wenigen km bietet sich bei Rosten die Möglichkeit, in Richtung Høvringen abzubiegen. Nach eingen Serpentinen auf asfaltiertem Weg erreichen wir den Ort, der ursprünglich aus 14 Setern bzw. Almen bestand. Das Seterleben mit Grünland und grasenden Tieren ist nahezu ausschließlich übergegangen in Tourismus, Übernachtungsbetriebe und vielen privaten Hütten der Einheimischen. Von hier zweigen unbefestigte Wege nach Puttenseter und Smuksjøseter ab. Beides beliebte Ausgangspunkte für spannende und doch oft leichte Wanderungen in weiter Landschaft. Von Smuksjøseter sind die zentralen Berge der Rondane bzw. Smiubelgin gut erreichbar und eine Mehrtageswanderung sowohl nach Norden (Haverdalen/Grimsdalen) als auch nach Süden (Peer-Gynt-Hütte, Rondvassbu) und Osten (Dørålseter) sehr empfehlenswert. Vorsicht: Suchtgefahr!

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Die "Grusvegen", wie man die unbefestigten Fahrwege rund um die Seter nennt, sind sehr gut zu befahren. Leider sind sie Privatwege und entsprechend zu bezahlen. Im Herbst oder späten Winter können sie auch etwas schlupfrig sein. Also immer langsam, auch wegen der Tierwelt, die man ohnehin mit dem Fahrzeug stört.

Das Schöne bei diesen großen Hütten-und Hotelsiedlungen ist doch, dass meist der Charakter der früheren Almen erhalten bleibt. Høvringen erstreckt sich jedoch schon über eine recht große Fläche. - Praktisch der Landhandel, der sowohl notwendige Lebensmittel als auch ein Kaffee mit Pizzaangebot bereit hält.

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So grün und leicht zugänglich ist die Vidda und damit auch die Straße nicht das ganze Jahr. Der Winter dauert hier oben 8 bis 9 Monate. Im Westteil liegt auch im Juni oft noch Schnee während im Osten schon lange die Moose und Flechten wieder frei liegen. Die Rentiere zieht es im Winter auch genau dorthin, weil der Schnee nicht so hoch liegt und auch mehr vom Wind verweht wird, so dass die Futterplätze nutzbar bleiben.

Nahziele mit Startpunkt Høvringen:
                  Karihaugen

Karihaugen
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Putten Seter

Høvringen ist einer der Standorte am Westrand der Rondane, der am häufigsten für längere Aufenthalte genutzt wird. Für Touristen gibt es eine große Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Ob im Hotel, in geführten Gruppenreisen oder in der individuellen Hütte. Und das jeweils sowohl Sommer, wie auch im Winter. Der Ort besteht aus ursprünglich über 14 Seter- bzw. Almwirtschaften. Heute meist genutzt als private oder kommerzielle Übernachtungsangebote. Von Høvringen zweigt der Fahrweg in Richtung Putten Seter ab und die obligatorische Maut ist zu entrichten. Aber auch hier beschweren wir uns nicht, denn die Vielzahl an Tourenmöglichkeiten ist ein angemessener Gegenwert. Unser Ziel ist der Karihaugen, neben Formokampen und Anaripiggen sehr beliebte Bergziele im Nahbereich des Ortes. Wir parken unweit des Putten Seter, der ebenfalls eine breite Palette an Übernachtungsmöglichkeiten und eine gute Bewirtschaftung anbietet. Wir starten nordwärts, den nächsten Bergrücken aufwärts, um unser Ziel zu erreichen.

Putten Seter und Aufstieg...

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Formokampen

Bereits nach ca. 200 Höhenmetern bietet sich die faszinierende Umgebung zum Staunen an. Das zentrale Gebirge der Rondane-Berge fällt auf. Aber zunächst markanter erscheinen die Flanken des gegenüber liegenden Formokampen. Seine charakteristische Nordwestseite wird von vielen verschiedenen Grüntönen umgeben. - Dieses Ziel steht auf unserer Liste ganz oben... Unsere Tour zum Karihaugen wird durch eher wechselhaftes Sommerwetter geprägt. Die schwarzen Wolken im Westen geben einen schönen Kontrast zur Sonne über uns.

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Der Aufstieg ist nicht schwer, aber durchaus stellenweise etwas steiler. Die Orientierung fällt nicht schwer. An mehreren Stellen kreuzen sich die alternativen Routen, ob direkt von Høvringen oder etwa vom Fahrweg direkt unter uns. Der Piggen stellt einen kleinen markanten Gipfel dar, der Anreiz genug ist. Wir wollen rauf, auch wenn es Regen geben sollte... . - Was für eine Aussicht für einen Rondane-Liebhaber. Teils bekannte Bergziele in der Ferne und auch schon geplante Zukünftige lassen sich erspähen.

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Am Gipfel oben erwartet uns die eigentlich nicht wirklich zu erwartende Sonne. Was bei Bewölkung etwas monotoner daherkommt, ist jetzt in allen Varianten von Gelb-, Grün- oder Blautönen zu verarbeiten. Der Fotoapparat "glüht"....

Es muss Liebe sein... - Diese Ansichten auf diese Fjelllandschaften begeistern uns jedes Mal. Im Hintergrund die kompakten Höhen der zentralen Rondane und im Vordergrund die teils feuchten Ebenen der Merraslettin. Hinten rechts lässt sich der Bereich um die Peer-Gynt-Hütte erahnen...

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Da wir unser privates Domizil jenseits von Høvringen und Vardhøe haben, sucht unser Auge die Weite nordwärts ab. Das weite Tal der Dovre Kommune mit bewirtschafteten Wiesen und Feldern. Linker Hand die markante Blåhøe und Jetta, die jedem E6-Fahrer bekannt sein dürfte. In der weiten Ferne leuchten die Schneefelder des Dovrefjell, deren Vordergrund durch Storkuva und Veslkuva geprägt sind. Im grünen Gürtel der Skogsætrin finden sich einige Hütten und die Dovrehytta. Am äußerst rechten Rand des Panorama die Sletthøe, die gerade im Sommer von den Wildrentieren als Rückzugsort und Weide genutzt werden.

Nahziele mit Startpunkt Høvringen:
                  Formokampen

Formokampen

hier geht`s zur...

Trotz des starken Windes hier oben und herbstlichen Temperaturen frieren wir nicht. Wir haben schlicht keine Zeit. Immer wieder entdecken wir neue bekannte und noch unbekannte Landmarken auf den gesamten 360 Grad. Im Westen schimmern die schneebedeckten "Riesen" des Jotunheimen. Aber auch die etwas weniger alpinen Rondane-Berge lassen die Auslöser locker sitzen...

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Wir sind uns sicher, dass das eine der letzten Bergtouren in Wanderschuhen in diesem Jahr sein wird. Überall liegen schon tief verschneite Bergzüge. 

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Nach ca. 500 Höhenmetern Anstieg erreichen wir das Bergplateau, welches genauer gesagt aus mehreren Einzelgipfeln besteht. Schöner "Service" hier oben sind zum einen ein Fernglas und zum anderen eine große, runde Metallscheibe, mit deren Hilfe man sich eine sehr gute Orientierung verschaffen kann. Selbst das in Wolken hängende Dovrefjell ist gut erkennbar.

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Während des Aufstiegs verließen uns zunächst die Wolken nicht. Auch, wenn wir ständig irgendwo traumhaftes Licht vorfanden, so lag doch der Formokampen selber permanent im Schatten. Deshalb entschieden wir uns, die nächste Wolkenverschiebung abzuwarten, um so doch noch schönes Licht für Film und Foto erhalten zu können. Genau das geschah dann auch...

Gipfelglück

Vardhøe - "Hausberg" zwischen Høvringen und Skogsætrin

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Kurzer, leichter Aufstieg, den viele Besucher und "Einheimische" oft gehen. Und auch da schon: Aussichten in alle Richtungen.

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Die Vardhøe. Wenige Höhenmeter, die uns aber den Blick weiten. Ein großer Vorteil im Bereich dieser Hochebene am Westrand der Rondane-Berge: Kurzer Aufstieg, weite Aussichten: Der Blick über den Ort Høvringen ist im Sommer wie auch im Herbst bezaubernd. Das Auge kann sich nicht satt sehen und die Phantasie "erzählt" von tollen Touren, kurz oder lang, in den zentralen Rondane-Berge oder den vielen lohnenswerten Bergen und Kuppen rund um Høvringen und Skogsætrin, auf der Nordseite der Vardhøe. Langturen von hier bedeuten jedoch min. 1-2 Stunden Anmarsch, bevor man z.B. den Bråkdalsbelgen, den Vassberget oder die Sletthøe erreicht. Guter Startpunkt hierfür auch der Smuksjøseter, da man einfach näher herankommt. Auch mit dem Auto. Andererseits kann man von Høvringen oder Skogsætrin mühelos mehrere Wochen erlebnisreiche Wanderungen starten. Langeweile ausgeschlossen. Oft viel Strecke, aber moderate Anstiege.

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Die Hochebene am Nordwestrand der Rondane

Um Høvringen und Skogsætrin findet sich fußläufig vor allem das: Eine Hochfläche, die für jeden Wanderer verlockend sein muss. Stundenlange Touren auf oft deutlich erkennbaren Pfaden zwischen Moosen aller Art und den schnellen Aufstiegen auf aussichtsreiche Kuppen. Und immer die Hoffnung Wildrentiere zu sehen, wenn man geduldig und Kenntnisse über diese sehr scheuen Tiere besitzt. Das Rondane-Ren ist wenig durch Zuchtrentiere beeinflusst worden und entspricht genetisch nahezu zu 100% den ersten Tieren, die nach der Eiszeit diese Region als Lebensraum nutzten. Ein sehr gutes Fernglas ist zu empfehlen.

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Landschaft

und  viel Wetter

Hochebene oder Hochflächen sind ein chrakteristisches Merkmal der norwegischen "Fjells". Was es in den Alpen eher vereinzelt gibt, ist hier Standard. Die Rondane besticht duch vielfältige Moose und trockenes Klima.

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Rondane

Sletthøe

Gråknarten

Langtjønn

Gråhøe

Steinbuhøe

Haukberget

Wer sich von Høvringen oder Skogsætrin aufmacht, um diese weite Landschaft zu erkunden, hat viele markante Landmarken im Blick. Die Orientierung fällt generell sehr leicht. Die höchsten Berge der Rondane verfolgen uns auch auf den Wegen Richtung Sletthøe (Weiterwanderung nach Haverdalen/Grimsdalen), der Gråhøe oder dem Vassberget (weiter Richtung Dørålen) oder auf die vielen Berge rund um Høvringen (Formokampen, Haukberget, Karihaugen,...). Von dort auch ständig unübersehbar: Die Storkuva und Veslkuva im Norden.

Auf der Nordseite der Vardhøe mit Ausgangspunkt Skogsætrin erschließen sich unzählige, oft leichte Wandermöglichkeiten. Breite, ausgetretene und sandige Pfade wechseln mit steinigen, manchmal feuchten, Pfaden. Viele Wege führen hier auf die beiden Kuva-Gipfel, Storkuva und Veslkuva. Oft im Auge auch die Sletthøe oder Gråknarten und Svartknarten. Auch wenn beispielsweise der See Langtjønn zu Füßen der Sletthøe Ziel sein sollte. Diese ist auf mehreren Wegen ersteigbar. Vom besagten See oder am Gråknarten vorbei und Benkin auf den Pfad von Høvringen kommend, direkt die etwas steilere Flanke hinauf. Dann immer mit Blick auf die Rondane-Berge südlich. Auch der Paß in Richtung Osten über Vasskjelet zur Dørålflue und Døralen ist leicht erkennbar. Und ... empfehlenswert. Von Skogsætrin nach Dørålseter sind dann allerdings schon mehr als 30 km Tageswanderung angesagt.

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Von der Hochebene bei Skogsætrin Blick hinüber nach Høvringen und den markanten Formokampen (Bild links). Verlässt man Høvringen auf dem Mautweg nach Smuksjøseter hat man den Blick zurück auf die Kuvas und die Blåhøe mit Turm (unten).

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Wer Schnee und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für Langlauf und Tourengehen im Winter liebt, hat hier viel zu tun. Ob von Høvringen startend oder vom kleineren Seter Skogætrin, auch eher Ungeübte erhalten hier eine Chance, Sport und Erlebnis zu verbinden. Geübte laufen die Trollloipe bis Lillehammer... . Besonders viele Langläufer sind Ostern hier unterwegs. Meist genügend Schnee und lange Tage und die sonnige "solveggen" der eigenen Hütte oder der Miethütte. Was willst du mehr?

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Oft übersehen und doch wunderschön:

                  Skogsætrin

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Blåhøe

Wie auch Høvringen gibt es eigentlich nicht den Seter, also Skogsætrin. Dies umfasst genau genommen viele ehemalige oder noch aktive Seter (Almen in den Alpen). Øygardsætre und Storrustsætre sind zwei von ihnen. Einige Felder für die Heuproduktion und über den Sommer Kühe und Schaafe sind Zeichen, dass es sie noch gibt. Über mehrer Hüttenfelder verteilt finden sich am Rande des Nationalparks vor allem Freizeithäuser bzw. Hütten. - Auch die Autoren sind hier "seßhaft" geworden. - An Ostern und in den norwegischen Winterferien im Februar öffnet die Dovrehytta ihr Kaffee und ein Hauch von Tourismus zieht ein. Ansonsten Ruhe und kaum Verkehr.

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Skogsætrin

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Direkt oberhalb der Seter und Hütten dehnt sich die Hochebene aus. Die letzten kleinen Bäume weichen der Fjellvegetation und trockene Moränen-Landschaft wechselt sich mit feuchten Wiesen und sumpfigen, mit Wollgras versehenen Ebenen ab. Eine abwechslungsreiche "Spielwiese" für jeden Fjell-Fan. Wanderungen  zwischen einer Stunde und vielen Stunden sind möglich.

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Die Seter und Hütten um Skogætrin bleiben stets im Auge. Besonders schön ist die Lage der kleinen Häuseransammlung vom Pfad hinauf auf die Kuva, vorbei an Kuvheim, zu begreifen: In der Ferne das Gudbrandsdalen in Richtung Sel, mit dem Heidalsmuen weithin sichtbar. Im Hintergrund, hinter der Vardhøe, Høvringen. Der Nachbarort in der Fläche weit ausgedehnter, fast bis hinüber zum markanten Formokampen. Nach links die zentralen Rondane-Berge. Und gut sichbar der Rundweg von Skogsætrin. Gerade an der Baumgrenze und mit sich öffnender Hochebene nach Osten, Norden und Süden.

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Im Sommer bieten die Phasen von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang die beeindruckensten Erlebnisse. Glasklare Luft und das flache Licht verzaubern die Landschaft nochmal extra. Und außer den Rufen einiger Fjellvögel ist nichts zu hören. Wenn es windstill ist.

Aber auch der Winter ist in dieser recht niederschlagsarmen Gegend besonders reizvoll. Wenn es geschneit hat und die trockene Kälte dominiert, bieten sich tolle Langlaufmöglichkeiten auf gespurter oder ungespurter Loipe. Aber auch die gewalzten Wege eignen sich für schöne Wänderungen.

Weithin sichtbar: Storkuva

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Aussichten von Storkuva.

Ein Muss ist die Wanderung hinauf auf die beiden Kuvas. Die Storkuva ist optisch deutlich höher. Jedoch täuscht man sich, da die Veslkuva einfach etwas versetzt nach hinten platziert ist. Die Storkuva (stor=groß) ist 1451 m hoch.  Ihre "kleine Schwester" immerhin auch 1445 m. Dabei ist der Hauptweg von Osten hinauf auf die Storkuva etwas beschwerlicher, da großes Blockwerk zu überwinden ist. Oben eröffnen sich Blicke in alle Richtungen. Auch das Dovrefjell wird sichtbar.

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Der Aufstieg ist gut zu gehen und man passiert die Hütte Kuvheim, die noch privat genutzt wird. Das zerfallende Gebäude aus dem Jahr 1913 ist ursprünglich aus dem Tal nach hier oben versetzt worden.

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Dovre Nasjonalpark

Aufstieg vom Sattel über grobes Blockwerk auf die Storkuva. Weithin sichtbar der Gebirgsriegel zum Dovre Nasjonalpark, der die Fläche zwischen Grimsdalen und dem Dovrefjell bzw. der E6 abdeckt.

In der Ferne (Bild unten) der Røddølstjønne und die weite Ebene links von der Dovre-Seite hinein in Richtung Grimsdalen (rechts im Bild). Im Winter halten sich hier oben gerne kleinere Herden von Rentierenböcken auf, die auf windiger Höhe bessere Chancen haben, Futter in Form von Rentiermoos zu finden.

"Kleine Schwester": Veslekuva

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Auf die Veslekuva führen mehrere Wege hinauf. Zum einen kann man den gleichen Sattel zwischen den beiden Kuvas nutzen. Von dort geht es recht angenehm hinauf. Meist über Moosflächen. Oben erwarten uns aber gleichermaßen Geröll und Blockwerk. Zum anderen bietet sich ein Schwenker vorbei an den Turrtjønnin-Seen an. Die dortige Jagdhütte kann nicht verbergen, wer oder was hier gejagt wird. Wildrentiere werden systematisch auf eine bestimmte Anzahl hin bejagt. U.a. um eine Überweidung des zwar großen, aber nicht überall mit optimalen Nahrungsangebot für die Tiere vorhandenen Bewuchs zu verhindern.

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Sletthøe (links) und Rondane (rechts) von Veslkuva-Aufstieg

Der Aufstieg von Osten/Nordosten ist zwar etwa steiler und steiniger, aber die Aussichten in Richtung Sletthøe und Rondane belohnen für jeden Meter Anstrengung. Oben erwartet uns eine riesige Fläche aus wild zerklüfteter Felslandschaft. Bei schönem Wetter hält man es hier oben gerne einige Zeit aus...

Wasseridyll in regenarmen Klima: Langtjønn

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Von Skogsætrin führen viele Wege hinein in die Berge und die Hochebene. Der Hauptweg beginnt am oberen Teil des Rundwegs, wo auch ein kleiner Parkplatz vorhanden ist. Der breit ausgetretene Pfad führt zunächst ein Stück bis zu einer Bachquerung. Hier verzweigt der Pfas in mehrere Richtungen: Der eine Weg geht grob nach Süden und gut erkennbar nach Høvringen hinüber. Der zweite führt weiter hinüber zu den Höhen der Sletthøe und den kleineren Erhebungen des Gråknarten und Svartknarten. Der Hauptweg verläuft nun weiter in etwa nördliche Richtung. Das Ziel: Der See Langtjønn auf 1207 m. Der Pfad ist überwiegend nichts anderes als Sand. Überhaupt zeigt die Moränenlandschaft vergangener Gletscher ein schönes Gesicht. Rentiermoose aller Art und vor allem sehr üppig.

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Langtjønnbua

Der Langtjønn hat viele Funktionen: Er ist Angelsee und die Langtjønnbua kann man ausleihen, um hier einige erlebnisreiche Tage zu verbringen. Denn von hier aus kann es weitergehen: Hinauf auf die Sletthøe, die sowohl tolle Aussichten gewährt, als auch die Chancen gibt, die sehr scheuen Wildrentiere zu beobachten. Geduld vorausgesetzt. Am See weiter entlang kann der Weg auch hinüber zur Hornsjøhøe und Haverdalen führen. Aber auch die schon erwähnte Veslekuva und die Ebene nördlich der beiden Kuva-Berge lässt sich bestens erkunden. Menschen? Eher seltener, am Wochenende oder in den norwegischen Ferienzeiten. Bei der Weite der Landschaft empfiehlt sich ein gutes Fernglas oder Spektiv mit Stativ. Oft laufen einem dann weit entfernt Tiere vor  die Linse.

Dem Rentier auf der Spur - Sletthøe

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Der gerade vorgestellte Langtjønn ist ein guter Ausgangspunkt für einige Touralternativen in die Berge. Für Naturliebhaber ist das Gebiet um die Sletthøe, Hornsjøhøe, Dørålflye, nur um einige zu nennen, eine große Verlockung. Es sind zwar noch einige hundert Höhenmeter, aber die Flanken dieser Höhen (siehe unten) sind vergleichbar leicht zu erwandern. In diesem Gebiet halten sich regelmäßig Wildrentiere, aber auch z.B. passierende Elche, auf. Ihre Scheu setzt allerdings sehr viel Geduld voraus und Zeit, die eingeplant sein will. Auch hier ist in der offenen Landschaft ein gutes Fernglas ein lohnenswerter Begleiter.

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Die oft grasigen Hänge der Sletthøe sind der Lebensraum des Wildrentierstammes der Nord-Rondane. Hier finden sie im Sommer das so wertvolle und nahrhafte Gras. Und, sommerliche Wanderer sind bei weitem nicht so zahlreich, so dass sie recht ungestört sind.

Auf den Höhen der Sletthøe

Auf den Höhen der Sletthøe, Falketind, Hornsjøhøe öffnet sich die Landschaft in alle Richtungen. Kaum Wanderer und viel Platz lassen einen erahnen, wie schön auch Einsamkeit sein kann. Jedenfalls genießen die Autoren studenlanges Erkunden hier oben. Da braucht es bei einigen Stunden Aufenthalt einer warmen Mahlzeit hier oben... . Zahlreiche Rentierspuren finden sich. Geweihe, gelegentlich ein Kadaver aus dem letzten Winter oder eben die lebenden "Nomaden des Nordens". Ihre Lebensräume werden immer weiter eingeschränkt. Ursprüngliche Zugwege beispielsweise vom weiten Sunndalsfjellet über Dovrefjell bis hinunter in die südlichen Ausläufer der Rondane jenseits des Ringebufjellet sind längst unterbrochen. Es haben sich nahezu unabhängig voneinander existierende Teilstämme des Rondane-Ren entwickelt. Man bemüht sich um Verbesserung, doch Tourismus, massiver Ausbau von Hütten der letzten Jahre und andere Infrastruktur setzen die Tiere unter Druck. Wir versuchen, uns schonend im Gelände zu bewegen oder eben einfach zu beobachten.

Oben auf den Höhen bieten sich jetzt einige Möglichkeiten an: Zum einen können wir uns nach Erreichen der insgesamt drei "Gipfel" grob in Richtung Süden begeben. Der ganz oben markierte Wanderweg führt immer mit Blick auf die höchsten Berge der Rondane hinunter über Benkin u.a. zum Kvannslådalen. Der weiterführende Pfad quert den Bachlauf und führt nach Høvringen. Gerade im Herbst ein tolles Erlebnis, bei dem die gletschergeformte Landschaft besonders beeindruckt.

Neben einer Verlängerung der Tour hinüber zum Falketind und oberhalb der Dørålsflye, sind vor allem die Hänge und Täler entlang des Stiegs hinüber zur Hornsjøhøe und Haverdalsåe spannend. Der Bach hat sich tief hinein in die Landschaft gegraben und verbindet sich weiter unterhalb mit dem Djupdalen, ebenfalls eine tiefe Kärbe beginnend am Paß Vasskjelet, zwischen dem Kvannslådalen/ Høvringen einerseits und dem Übergang nach Dørålen. Jenseits der Haverdalen-Einkerbung steht die Jagdhütte Raudhamran, versteckt  hinter roten Felsen.

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Raudhamran

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REICH DER RENTIERE

Der Bereich um die Taleinschnitte, hinauf zu den Stygghøin ("schreckliche Höhen") und optional hinüber über die Dørålflye-Hochebene, an den Dørålvatnet vorbei ins eindrucksvolle Dørålen, sind wohl eine der spannendsten Ecken im Rondane Nationspark. Sowohl topografisch als auch in Bezug auf das Tierleben. Der Weg wieder zurück nach Skogsætrin bzw. Høvringen bietet sich alternativ an. Ins Reich der Moose.

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Benkin, Gråknarten, Svartknarten

An den südlichen Ausläufern der Sletthøe finden sich landschaftlich markante Fixpunkte, die für die Orientierung insgesamt, für Touren Richtung Osten oder eben hinauf von dieser Seite auf die Sletthøe wichtig sind: Benkin nennt sich grob die Flanke hinunter zum Kvannslådalen, von der man nach Høvringen geleitet wird. Alternativ besteht hier auch die Möglichkeit, einen alternativen Wanderweg, vorbei an Svart- und Gråknarten, zurück nach Skogsætrin zu finden. Zudem hat man hier über zwei Stunden stets eine tolle Aussicht auf eine weite Fjelllandschaft.

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Links am Benkin, an dem auch der markierte Pfad von der Sletthøe kommend nach Høvringen verläuft.

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Kvannslådalen-

Markante Landmarke und Pass nach Dørålen

Wer auf der Vardhøe oberhalb von Høvringen bzw. Skogsætrin steht, wird diesen Einschnitt in der Landschaft nicht übersehen: Das Kvannslådalen verläuft von Høvringen grob von Nordwest nach Nordost. Die Kvannslådalsåe entwässert vom Paß Vasskjelet, zwischen Sletthøe und Gråhøe, und vereint auf seinem Weg mehrere kleinere Nebenflüsse und -bäche. Für den Wanderer wichtig zu wissen, dass der Hauptwanderweg von Høvringen über die Sletthøe und dann Hornsjøhøe bis nach Haverdalen/Grimsdalshytta die Kvannslådalsåe etwas unterhalb der Kvannslådalsbui quert. In der Regel kein Problem. Oft aber ist das Durchwaten notwendig.

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Die Rondane insgesamt muss schon als relativ wasserarm bezeichnet werden. Es regnet im Sommer meist unterdurchschnittlich und die großen Schneemassen, wie z.B. in den westnorwegischen Küstengebirge, gibt es auch nicht. Da fällt die Kvannslådalsåe schon ins Auge. Das frische Nass kann ohne Bedenken getrunken werden. Wie eigentlich überall in der Bergwelt Norwegens. Die Zuflüsse u.a. aus den Flanken der Sletthøe (unten) oder vom Langtjønn her füllen das Bachbett schon erheblich.

Die Kvannslådalsbui ist privat und wird offensichtlich auch in der Jagdzeit genutzt. "Hyggelig" die schriftlich verfasste Einladung an der Hüttentür, doch gerne an der Sonnenseite der Hütte zu verweilen. Danke.

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Wer auf der Südostseite des Kvannslådalen den Wanderweg in Richtung Dørålseter weiter das Tal aufwärts folgt, der passiert die -bui, um dann immer weiter leicht aufwärts, zwischen Sletthøe und Gråhøe-Flanken, dem Vasskjelet entgegenzueilen. Es wird immer enger und während wir diesseits noch runde Formen in der Landschaft finden, verändert sich das Bild mit Überschreiten des Passes. Das Djupdalsbekken entwässert hinunter nach Haverdalen. Der weitere Pfad in Richtung Dørålflye, Døralvatnet und schließlich Dørålen und Dørålseter folgt in einem Auf und Ab eher etwas schrofferen Flanken.

Falketind

Freiheit der Weite - Falketind

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Weiter oben hatten wir die Sletthøe mit ihren drei "Gipfeln" bereits vorgestellt. Die bei den Wildrentieren sehr beliebte Fjellregion zeichnet sich durch lange, aber sehr weit gezogene Anstiege aus. An ihren Hängen findet sich das für die Tiere so wichtige Gras, welches im Sommer der vielen Moosen vorgezogen wird. Die Aufstiegsmöglichkeiten sehen wir in erster Linie im Bereich Langtjønne und im Bereich des Gråknarten/Svartknarten bzw. nach Querung des Baches, der zwischen den beiden südlichen Gipfeln der Sletthøe entspringt. Dort geht es entweder direkt steil, aber unproblematisch, hinauf oder man folgt im Bereich Benkin so lange dem Hang, bis man auf den markierten Wanderweg von Høvringen kommend stösst. Der nicht zu verfehlende Pfad führt hinauf auf dieses riesige Plateau, welches aus der Sletthøe selber und kleineren Zwischenerhebungen besteht. An seinem nordöstlichen Ende ist das Ziel des Falketind erreicht.

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Es ist schon für sich genommen ein tolles Erlebnis hier oben die Weite des Kahlfjells zu erleben. In Richtung Dovrefjell und Snøhetta schneidet sich das noch sehr junge Haverdalen tief in diese Weite ein, wo hingegen in mehr östlicher Richtung das Djupdalen seinen Anfang nimmt. Hier oben ist es leicht zu wandern und wir können uns nicht satt sehen...

Falketind- Aussichtsberg.

Da der Falketind sozusagen den äußerst nordöstlich gelegenen Abschluss dieses Gebirgsstocks bildet, fühlt man sich hier oben wahrlich erhaben. Nichts als Fjelllandschaft, die uns umgibt und alle bekannten und noch unbekannten Berge und Ebenen dieses Teils der Rondane lassen sich prima in Augenschein nehmen. In östlicher Richtung fällt sofort der tiefe Einschnitt zwischen den einsamen Höhen der Stygghøin und der Gråhøe/Vassberget ins Auge. Dort unten liegt der Pass hinüber nach Dørålen und die Dørålvatnet. Nach Norden das Haverdalen mit der Gravhøe dahinterliegend. Nach Westen das Dovrefjell mit der unübersehbaren Snøhetta und nach Südwesten Jotunheimen und die Blåhøe/Jetta.

Im Bereich Høvringen/Skogsætrin ist der Falketind sicher ein sehr lohnendes Bergziel und in 5-6 Stunden zu begehen. Der nicht spektakuläre, aber auf seine Art majestätische Berg kann auch Ausgangspunkt zu einer Wanderung hinüber nach Dørålen sein. Dann sollte man jedoch ein Stück zurück in Richtung Pass Vasskjelet gehen, um dort abzusteigen und gegenüber den markierten Pfad weiterzugehen.  

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Dass die Höhen der Sletthøe, des Falketind und die sich anschließenden Dørålflye Wildrentierland sind, sieht man auch an kleinen Steinmauern, die sich Jäger zum Schutz vor Wind und Wetter errichtet haben. Denn  hier muss man oft lange warten, bis ein extrem scheues Rentier hier passiert. Das Rondane-Ren har die größte Fluchtdistanz im Reich der norwegischen Wildrentiere... Entsprechend braucht auch der Tierfreund, der die Tiere lebend erleben möchte, sehr viel Geduld und Sitzfleisch.

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