

Dørålen - Urlandschaft der Eiszeit


DØRÅLEN

Auf dem Weg nach Dørålen- Dørålvegen
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Im Herbst ist der Weg wenige Kilometer vor den Setern aus Rücksicht auf die Wildrentiere gesperrt.
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Wir biegen im Blæsterdalen auf den nächsten kostenpflichtigen Mautweg nach Dørålseter ab. Ganz bestimmt sehr gut investiertes Geld, denn dieser eröffnet uns einen der spannendsten Teile des Rondane Nationalparks. Wer die Rondane stets von Westen betrachtet hatte, hat sie als eher rund erlebt. Um dieses recht kompakte Gebirge aber richtig zu begreifen, muss man hier im Dørålen gewesen sein: Dass es Gletscher waren, die diese Landschaft geschaffen haben, wird bereits auf der Fahrt zum Dørålseter deutlich. Im Vorfeld der Pyramiden Høgronden, Midtronden und Digerronden wird man an eine Sandgrube erinnert. Wie mit dem Lineal vermessene Moränenhügel erstrecken sich hier besonders eindrucksvoll durch das ganze Tal. Die Gletscher der Eiszeit sind nach hier abgeflossen, haben die riesigen Kartäler, wie z.B. Verkilsdalsbotn, Langholet oder Smedbotn, geschaffen und unvorstellbare Mengen Sand und Gestein nach Osten transportiert.

Die Pyramiden...



Die Pyramiden...
Øvre und Nedre Dørålseter
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Natürlicher Start- und Zielpunkt im zentralen Wandergebiet des Rondane Nationalparks: Die Dørålseter.
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Von Dørålseter bestehen viele Möglichkeiten für Wanderungen: Durch die Schlucht Dørålglupen nach Grimsdalen/Haverdalen, durch das Bergedalen nach Bjørnhollia oder Rondvassbu, Langstreckenwanderung hinüber nach Høvringen auf der Westseite und Gipfeltouren auf Høgronden, Midtronden und Digerronden. Parken unterhalb der Seter.
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Skranglehaugen:
Studium der Eiszeit.
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Bereits auf dem Weg zu den Dørålseter erkennt man leicht die Besonderheiten dieser faszinierenden Region auf der Ostseite der zentralen Rondane-Berge. Beim Abfließen des Eises nach Osten schuf es die mächtigen Kartäler, die wir noch vom Wanderweg Richtung Høvringen sehen werden. Dabei wurden die riesigen Moränenrücken ausgprägt, die es im Prinzip sehr häufig gibt. Hier fallen sie als Skanglehaugen jedoch besonders ins Auge. Einmal wegen der Größe und zum anderen diese Terassenförmigkeit, die es so nur hier gibt. Verstärkt wird der Eindruck der Urlandschaft durch den Anblick der schoffen Gipfel und Grate der drei Pyramiden und der Ränder der Kartäler.






Skranglehaugen
Skranglehaugen vom Pfad nach Høvringen
Fernwanderung zur Dørålflye:
Von Dørålseter nach Skogsætrin/Høvringen
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Die Qual der Wahl
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Høvringen ca. 27 km
Wir brechen in Dørålseter auf, um den richtigen Einstieg in die Tour hinüber nach Høvringen bzw. Skogsætrin zu finden. Das Ziel hier auf der Dørålen-Seite soll aber die Dørålflye sein. Die Hochfläche erstreckt sich nach verlassen des Dørålen und der Atna kurz vor dem kleinen Paß Vasskjelet zu Beginn des Djupdalen. Es läuft in Richtung Haverdalen aus und wird gerne von den Wildrentieren genutzt. Das kupierte Terrain bietet ihnen Schutz und Versteck vor den Tourgehern, die sehr selten direkt aus dem Haverdalen aufsteigen, sondern doch meist den T-Markierungen des DNT folgen. Wir durften bei unserer Wanderung zum oberhalb liegenden Vassberget eine großen Herde von ihnen in der Nähe des Dørålvatnet beobachten. Versteckt an den Geröllhängen des Aussichtsberges hinein in das Dørålen.




Wir bleiben stets auf der nördlichen Seite des hier bereits Atna genannten Flusses. Dort, wo im oberen Talschluss die Verkilsåe und Vassbekken zusammenfließen nimmt die Atna ihren Lauf. Zur Rechten begleiten uns die Stygghøin, die "schrecklichen Höhen". Nach breit ausgetretenen steinigen Pfaden verläuft der schmaler werdende Stieg etwas oberhalb am Hang. Teilweise eng und feucht.




Für eine Wanderung am Vassberget vorbei und hinauf zu den Dørålsvatnet und zur Dørålflye sollte man genügend Zeit einplanen. Tatsächlich ist der Weg lang. Alleine gute 9 km bis zur Hochfläche oder weiter hinüber bis Høvringen/Skogsætrin ist man nahe an den 30 km. Aber der "Zeitfresser" ist eigentlich die Landschaft und die nie endende Verlockung stehen zu bleiben oder ein weiteres Bild zu machen. Es ist nicht in Worte zu fassen. Man muss es erleben. Selbstverständlich benötigt man auch ein wenig Glück mit Licht und Wetter. Aber gerade wechselhaftes Wetter und entsprechende Lichtverhältnisse machen die Wanderung zur "Quälerei". Wann aufhören? - Diese Vielfalt von Hochgebirge, Hochflächen, Flusslandschaft, Moränenrücken und Vegetation ist wunderschön.
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Digerronden
Høgronden im Blick
Etwa zur Hälfte der Talwanderung bis zum Fuße des Vassberget verläuft der Pfad auf den Ufern und breiten Moränenrücken des Flusses. Ein Genuß. Die Pflanzenvielfalt nimmt zu und die Wahrscheinlichkeit einen Elch in dieser Szenerie zu entdecken steigt.




Dann verlassen wir nach einiger Zeit den Flussverlauf und steigen rechter Hand den Sand- und Geröllhang auf. Es geht seicht hinauf und, wie immer in der Rondane, die Eindrücke und Aussichten nehmen rasant zu. Eine Steigerung nach diesen ersten Kilometern möglich? Ja.
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Mit jedem Meter näher heran an den Vassberget wird seine Schroffheit deutlicher. Immerhin 600 Meter über dem Tal (Prekestolen-Liga) ist er der erste in einem weiten Bogen von Bergen, die das beeindruckende Verkilsdalen einfassen. Ein Kartal aus dem Lehrbuch. Getrennt vom dominaten Trolltinden hiervon das ebenso mächtige Langholet. Zweites großes Kartal mit einer realistischen Möglichkeit, an dessen Talschluss hinüber nach Rondvassbu o.a. wechseln zu können. Die Aussichten auf dem Weg hinauf zu den Dørålsvatnet ist überwältigend. Wir kommen kaum vorwärts wegen der vielen Fotomotive. Dabei kann uns der Schneeregen nicht die Stimmung vermiesen...




Wir erreichen die Höhe 1266 m und laufen entlang des Vassbekken, die aus dem Dørålsvatnet entwässert. Rechts schieben sich die Ausläufer der Stygghøin immer näher heran. Dort, wo sich dessen Flanken und die des Vassberget am nächsten sind, findet sich das kleine Seensystem mit der Dørålsvassbua aus Stein. Viele gute Zeltplätze finden sich hier und lassen eine Aufteilung der vielen Kilometer einer Tour nach Høvringen zu. Die Hütte steht auch offen.
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Dørålsvatnet und Dørålsvassbua




Nach einer langen Pause am See, den wir auch schon bei sommerlichen Temperaturen genießen konnten, brechen wir zu unserem vorläufigen Ziel der Wanderung auf. Noch wenige Höhenmeter und wir erreichen die Dørålsflye, von der dann in der Folge der Pass hinüber zur Westseite und Høvringen/Skogsætrin abgeht. Dazu steigt man grob nach Südwesten an den Ausläufern der Gråhøe auf. Bis sich immer markanter das Djupdalen in die Lanschaft schneidet. Der verlaufende Bach vereinigt sich weiter hinüber nach Norden mit der Haverdalsåe, um im Haverdalen als recht großer Flusslauf ins Grimsdalen zu münden. - Die Topografie hier bietet den Wildrentieren gute Ausweichmöglichkeiten vor dem Menschen und gute Nahrungsgrundlagen an den Hängen der Bachläufe und auf Sletthøe und Hornsjøhøe.
Dørålsvatnet
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Dørålsflye
Am Stieg hinauf in Richtung Bjørnhollia
Bergedalen
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Neben der Tour hinüber nach Haverdalen/Grimsdalen und der hier ausführlich beschriebenen Wanderung hinauf zur Dørålflye, bietet sich für viele Tourengeher der Pfad hinauf in das Bergedalen an. Bis weit nach Bjørnhollia (durch das Langglubbdalen) oder alternativ nach Rondvassbu kann es uns hier tragen. Wer in die Kartäler möchte, beginnt ebenfalls auf dieser Seite, um dann vorher rechts den Weg am Südufer des Flusses zu wählen. Das Bergedalen ist sehr lohnenswert und bietet spektakuläre Aussichten am Fuße der Pyramiden und zurück nach Dørålen.
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Dørålen - Gletscherlandschaft
Da viele hier unterwegs sind, ist der Weg verhältnismäßig steinig, weil Sand und kleine Steine losgetreten und weggespült worden sind. Der Blick zurück zeigt eindrucksvoll die Arbeit der Gletscher. Moränen so weit das Auge reicht. Man fühlt sich klein in dieser Landschaft.
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Auch als Schaaf fühlt man sich hier wohl. Kaum Raubtiere und reiche Pflanzenkost...und tolle Aussichten. Sehr lohnend auch die Alternative hinauf auf die Skanglehaugen in das Vidjedalen. Hier beginnt der Aufstieg auf die Vorfläche zu Digerronden, Midtronden und Høgronden. Ausdauer vorausgestetzt bietet sich dann eine der schönsten Aussichten in den Rondane-Bergen. Diese Tour lässt sich auch mit einer Weiterwanderung hinab nach Bjørnhollia verbinden.
Die Südseite der Atna: Storflye




Es geht jetzt immer am canyonartigen Einschnitt des Bergedalsbekken entlang. Bei dem Traumwetter hier oben kommt man kaum voran, denn überall locken Motive für den nächsten Fotoschuss.








Auf dem DNT-Pfad in Richtung Bjørnhollia im
Bergedalen


Wir haben die Moränen im Bereich der Skranglehaugen hinter uns gelassen, um jetzt den nächsten Absatz hinauf ins Bergedalen zu gehen. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Stelle am Bergedalsbekken, bei der man den recht breiten Bach kreuzend hinüber zur Storflye queren kann. Unser Weg führt uns immer leicht aufwärts weiter südwärts. Erst jetzt, als wir seicht bergauf gehen, sehen wir im nun anders einfallenden Licht die beeindruckenden Moränenablagerung hinter uns, noch im Haupttal des Dørålen. Kaum anderswo im Bereich der Rondane lassen sich die Prozesse des abschmelzenden Wassers und Eises besser studieren. Man kommt sich vor als ob es gerade erst geschieht...
Hinter uns zeigen sich noch andere interessante Wegmarken und Orientierungspunkte: Zum einen sehen wir weit hinten, schon im Bereich des Dørålseters, den Durchgang hinüber zum Ausgang des Haverdalen, den berüchtigten Dørålsglupen. Eine endlos erscheinende Strecke durch Geröll, bei dessen Durchschreiten stets ein starker Luftzug zu verspüren sei. Wir haben es allerdings noch nicht getestet. - Auch imposant die abweisenden Flanken der Stygghøin, der "schrecklichen Höhen". In deren unmittelbaren Vorfeld sieht man die Klippen des Skagsnebb. Je nach Licht begeistern uns jedenfalls auch die wie mit dem Lineal gezogenen Moränenablagerung im Tal der Atna. Wir lieben diese raue Landschaft.




Wir erreichen nach ca. 1,5 Stunden den ersten, markanten Einschnitt des Bergedalsbekken, der geschätzt ca. 50 Meter unter uns dahinrauscht. Ab hier wird das Gehen durchaus angenehmer. Das endlose Geröll liegt hinter uns und meist läuft man über entweder Felsbändern oder gut begehbaren Pfaden mit wechselnder Botanik. Bald schon sieht man zur rechten Seite den Austre Smedhamran, der mit seinem nördlichen Bruder den Rahmen für eines der drei mächtigen Kartäler auf dieser Seite bildet. Der Smedbotn.

Wir bewegen uns jetzt schon knapp drei Stunden und langsam, aber sicher sehen wir eines der Tagesziele: Die Nordflanke des Rondslottet, dem höchsten Berg im Nationalpark. Rechter Hand ahnt man bereits das Rondvassdalen, welches im weiteren Verlauf zur Rondvassbu führt.


Das Bergedalen geht hier oben, im Bereich der Bergedalstjønnin in das Langglupdalen über, welches uns stets bergab zur DNT-Hütte Bjørnhollia, führt. - Wir möchten hier oben nicht mehr weg. Fantastischer Sonnenschein, kein Wind, keine Mücken und kaum Menschen. Da finden wir schnell einen gemütlichen Rastplatz mit dicken Steinplatten, die als Tisch oder als Bank dienen. Unten rauscht das Wasser und vor uns diese tolle Kulisse der Höchsten der Rondane!





Rondslottet

Filmimpressionen BERGEDALEN
Slettløyftet
Bereits nach dem Aufstieg aus dem Flusstal der Atna, am Fuße der Skranglehaugen, verzweigt sich der Pfad. Statt linker Hand weiter im Anstieg ins Bergedalen verläuft dieser Pfad nun mehr oder weniger entlang der Atna. Wir laufen bequem auf der Storflye, die sich an den Ausläufern der Nørdre und Austre Smedhamran erstreckt. Wir passieren den Ausfluss aus dem dritten großen Kartal, dem Smedbotn. Auf der Suche nach einem schönen Zeltplatz. Und die gibt es reichlich. - Der markierte Pfad zieht sich schließlich immer weiter hinauf in das beeindruckende Langholet. Dort kann man den Pass erklimmen und ins Fremre Kaldbekkbotn absteigen. Mit dem Ziel: Rondvassbu oder Mysusæter.
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